Das Wetter hätte
schlechter kaum sein können. Bereits morgens schüttete es aus Eimern und es war
kein Ende in Sicht. Zur Erinnerung, bei dem ersten Start in Buchholz verpasste
ich mit 2:00:48 nur knapp das eigentliche Ziel. Im Februar 2012 schaffte ich es
dann in Kiel, die 2:00 Stundenmarke ganz knapp zu unterbieten. Das Ziel war
also klar, unter 2 Stunden reinkommen und das nicht zu spannend machen!
Meine Schwester war auch
am Start! Es war ihr erster Wettkampf und sollte ein kleiner Vorgeschmack auf
ihr Highlight, den Marathon in Frankfurt im Oktober, werden. Der Regen hielt an
und die Temperaturen waren recht frisch. Startschuss!
Die ersten Meter lief ich
mit meiner Schwester zusammen, um sie etwas auf ihr zu laufendes Tempo
einzustellen. Nach ca. 3 km verabschiedete ich mich
und versuchte, mein Tempo zu finden. Das klappte recht gut. Immer wieder der
Blick auf die Uhr, die Pace stimmte.
Die erste von den vier
Runden lief gut, die zweite fühlte sich auch noch gut an. Runde drei zog sich
immer mehr in die Länge. Die fiese Steigung wurde gefühlt immer steiler und das
Tempo wurde immer schwerer zu halten. Also schnell mit einem Gel den Tank etwas
auffüllen, einen schluck trinken und weiter.
Es war nach wie vor recht
frisch, aber nicht zu kalt. Der Regen ließ im Laufe des WK’s etwas nach. Nun
endlich war auch die dritte Runde zu Ende. Nun galt es die letzten guten 5
km noch zu überstehen. Das Motto war nun klar. Vollgas,
alles was geht! Ein Blick auf die Uhr verriet, dass ich es schaffen sollte,
eine neue persönliche Bestzeit hinzulegen. Diese wollte ich auf jeden Fall
haben und so wurde wieder einmal der „Schalter“ umgelegt.
Alles was nun nicht von
Nöten war, wurde ausgeblendet. Keine Schmerzen, keine Krämpfe, keine Schwäche.
Und es lief. Es erstaunte mich schon, was da noch ging. Ich konnte das Tempo
echt noch mal anziehen und machte Meter für Meter gut. Ein letztes Mal ging es
die Steigung hoch zum Wendepunkt, schnell wieder runter, einen Bogen an der
Kirche vorbei, rechts runter Richtung Busbahnhof und dann rechts auf die
Zielgerade. Vollgas – der Puls hämmerte, die Atmung kam kaum noch nach, aber
das Ziel kam fliegend näher.
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