Sonntag, 10. Februar 2013

Saisoneröffnung 2011, MD Hannover



Eigentlich sollte der Saisonauftakt 2011 mit dem Halbmarathon in Kiel im Februar sein. Aber diese Saison begann unter einem dunklen Stern. Durch die Teilnahme an der 100/100 Laufchallenge habe ich mir leider einige Probleme in der Wade eingehandelt und musste frühzeitig aufgeben. Zu allem Überfluss fing ich mir kurz vor dem Halbmarathon eine fiebrige Erkältung ein, so dass ein Start nicht mehr möglich war.

Also ging es am Himmelfahrtwochenende nach Hannover, ohne einen Wettkampfkilometer in den Beinen zu haben. Bereits am Samstag fuhr ich mit dem Motorrad runter um die Startunterlagen zu holen und einen Kumpel auf der Kurzdistanz zu unterstützen. Das Wetter war gigantisch. Die Sonne knallte und der Kanal hatte am Samstag so eine hohe Temperatur, dass es für die Sprint und Kurzdistanzen Neo-Verbot gab.

Abends wieder zu hause angekommen, packte ich inzwischen schon fast routiniert meine Sachen, futterte einen mega Berg an Nudeln und versuchte recht früh zu schlafen. Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Auto meines Dads nach Hannover. Eigentlich wollte dieser auch zur Unterstützung mit kommen, musste jedoch krankheitsbedingt passen.

In Hannover angekommen, die Startzeit war ca. 11 Uhr, zeichnete sich schon ab, dass das Wetter wieder extrem heiß und super sonnig werden würde. Morgens um 7 Uhr starteten die Langdistanzler mit Neo. Scheinbar ist über nacht die Temperatur im Kanal noch recht schnell gesunken :-D. Auch bei unserer Wettkampfbesprechung stellte sich dann heraus, dass es wohl doch möglich ist, das Thermometer so lange an unterschiedlichen Stellen ins Wasser zu halten, bis es kein Neo-Verbot wegen zu hohen Temperaturen mehr gab.

Vor dem Start begann dann die übliche Nervosität. Aber durch das Finish der MD in Köln im September 2010 machte ich mir nicht mehr so viele Sorgen wie damals. Dann endlich der Start. Das Schwimmen lief auch soweit ohne besondere Vorkommnisse und nach 33 Minuten stieg ich schon wieder aus dem Wasser und war super zufrieden. Der Weg in die Wechselzone war recht weit, aber so konnte man sich noch mal in Ruhe auf den Wechsel einstimmen. Dieser lief ebenfalls recht problemlos und schon ging es mit dem Rad auf die drei Runden.

In der ersten Runde brauchte ich einige Zeit, um mein Tempo zu finden. Der Wind frischte etwas auf, aber das war bei der Hitze eher angenehm als störend, wenn auch ein recht langes Stück im Gegenwind absolviert werden musste. Bereits ab der Mitte von Runde zwei merkte ich, wie die Hitze zunahm und dem ganzen  Vorhaben einen neuen Schwierigkeitsgrad verlieh. Nach der dritten Radrunde standen knappe drei Stunden auf der Uhr. Der Plan die 6:12h aus Köln zu unterbieten, stand also noch.
Auch der Wechsel zum Laufen lief ohne große Probleme. Nun galt es ruhig sein Tempo zu finden und den folgenden Halbmarathon ordentlich zu Ende zu bringen. Breits auf den ersten Metern zeichnete sich jedoch ab, dass dies nicht gerade ein Kinderspiel werden würde. Auf Grund der Hitze hatte ich auf dem Rad scheinbar etwas zu viel getrunken. Ich hätte vorher nicht gedacht, dass das geht, aber es geht in der Tat. In meinem Bauch rebellierten Unmengen von Wasser gegen die Bewegungen durch das Laufen.

Auf den ersten zwei Kilometern legte ich zwei Pausen im Gebüsch ein, aber es wurde nicht besser. Inzwischen war es ungefähr 14 Uhr, die Sonne brannte ohne Gnade und man merkte deutlich, wie es immer schwüler wurde. Ich schleppte mich von Kilometer zu Kilometer, von Verpflegung zu Verpflegung. Bereits bei km 5, ja 21 waren insgesamt zu laufen, aber bei km 5 musste ich wieder Gehpausen einlegen. Ich fand kaum noch schattige Straßenteile. Irgendwie fand ich dann doch ein Tempo in dem ich mich „laufend“ fortbewegen konnte und wenigstens etwas Boden gut machte. Die erste Runde neigte sich gen Ende. Km 8,9,10, dann kam mein Fanclub ins Bild.

Jeder, der schon mal solche Wettkämpfe mitgemacht hat, weiß, dass man dann eigentlich sein Lächeln auflegt, zusieht, dass die Sonnenbrillen (auch wenn es regnet oder dunkel sein sollte) die Augen verdeckt und man mit kraftvollen Schritten winkend an seinen Fans vorbei läuft. Nichts da. Die Körperhaltung verriet schon alles, der Gesichtsausdruck unterstrich diese und die Sonnenbrille half nun auch nichts mehr. Sichtlich entsetzt schauten sie mich an und fragten nach meinem Befinden. Ich antwortete wohl mit Sachen wie „geht so“ o.ä. und wanderte weiter. Plötzlich der Vorschlag meiner Mutter: „Junge hör doch auf, es ist zu warm!“… o.ä.! Damit weckte sie unbewusst wohl meinen Kampfgeist.

Aufgeben, nein, aufgeben kam nicht in Frage, da müssten die mich hier schon wegtragen, soviel stand fest. Zu Beginn der zweiten Runde erholte ich mich scheinbar etwas in dem schattigen Streckenabschnitt und konnte wieder etwas „Laufen“. Meter um Meter kämpfte ich mich weiter Richtung Ziel. Die Abstände, in denen nun die Krämpfe in den Beinen kamen, wurden kürzer. Ich glaube bei Wehen, wäre ich spätestens bei km 12 oder 13 im Kreissaal gelandet. Aber ich kam voran, wenn auch nur extrem langsam.

Schließlich kam sie doch noch in Sichtweite, die Ziellinie! Nach extrem schwachen 2:37 auf dem Halbmarathon und 6:16h in Summe war nun endlich dieser Kampf zu ende. Der erste Wettkampf als HSV- Triathlet war also ein absolutes Desaster. Der Saisonauftakt war somit enttäuschend und knüpfte nahtlos an das DNS von Kiel an. Das versprach nicht gerade eine gute Saison zu werden.

Der Wettkampf selber ist nicht schlecht. Die Organisation ist super, der Preis völlig in Ordnung, die Strecke (gerade beim Laufen) nicht so sehr schön. Wetter technisch ist Hannover offensichtlich immer ein kleines Glücksspiel. Nach meiner Hitzeschlacht 2011, kämpften sie 2012 mit reihenweise unterkühlten Athleten und sehr vielen Abbrechern. Mal sehen wie es 2013 wird.

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