Sonntag, 17. Februar 2013

Plöner Seeschwimmen 2011

Nach der Mitteldistanz in Hannover setzte sich eine scheinbar Rabenschwarze Serie fort. Kurz nach der Mitteldistanz, auf welcher ich meine damaligen Grenzen wohl deutlich überschritt, rebellierte mein Körper mit einer Nierenbeckenentzündung. Hieraus resultierten zwei Wochen kompletter Trainingsausfall und direkt das nächste DNS! Eigentlich wollte ich bei dem  Halbmarathon in Buchholz Ende Juni endlich die 2h-Marke knacken, doch so ging es sicher nicht.

Nach einiger Erholung und dem Wiedereinstieg ins Training stand nun das Seeschwimmen in Plön an. Dieses startete ausnahmsweise mal nicht mitten in der Nacht und auch nicht an einem Sonntag, sondern am Samstag. Also rein ins Auto, Schwimmsachen dabei und ab nach Plön, erstmal die Startunterlagen holen.

Je weiter man nach Norden kam, desto dunkler wurde es am Himmel und schließlich begann es kurz vor Plön zu Regnen wie aus Eimern. Gut, mir als Schwimmer sicher egal, aber der durch den Temperaturwechsel verursachte Nebel über dem Plöner See machten mir etwas Angst.

Von der Prinzeninsel galt es die Rund 3.000m quer durch den großen Plöner See zurück zum Strand an der Fegetasche zurückzulegen. Auf die andere Seite des Sees ging es mit einem normalen Ausflugsdampfer. Herrlich, draußen regnete es immer noch ohne Unterbrechung, im Schiffsinneren tummelten sich rund 150 Männer und Frauen in Neoprenanzügen und warteten gespannt auf die Ankunft. Auf dem Weg zur Anlegestelle auf der Prinzeninsel wurde noch eine weitere Station angefahren. Hier stiegen 3-4 Motorradfahrer zu, die ihren Augen nicht trauten. Sofort kamen Sprüchen auf wie „Wisst Ihr was mit diesem Kahn hier passiert, was wir vielleicht auch wissen sollten?!“ u.ä.!

Auf der Prinzeninsel angekommen, wurden schnell noch die FlipFlops abgegeben, die Schwimmbrillen und Badekappen aufgesetzt und dann ab ins Wasser. Ja, auch vom Ufer aus war es nicht möglich, das Ziel auf der anderen Seeseite zu sehen, der Neben war zu dicht! Dazu hat der Wind aufgefrischt. Freudig stellten wir schnell fest, dass die Strömung uns nun behilflich sein würde. Im Abstand von ca. 500m waren große Bojen im Wasser, so dass man sich grob daran orientieren konnte. Und ab ging es!

Schnell fand ich meinen Rhythmus und konnte anfangen, die ersten Meter in Angriff zu nehmen. Langsam nahmen die Wellen auf dem See nun doch zu. Die zuvor schützende Prinzeninsel konnte mir keinen Schutz mehr bieten. Nicht, dass ich Seekrank werde, aber blöd daran war, dass ich eigentlich immer Links atme. Bis ich meinen Rhythmus dann auf die Wellen abgestimmt hatte, dauerte es eine gefühlte Ewigkeit. Bei jedem Versuch, Luft zu holen, brach sie genau in diesem Moment und ließ mich Wasser schlucken ohne Ende!

Dieses Spiel setzte sich nun fort und wurde eher schlimmer als besser, denn der Wind nahm weiter zu. Inzwischen hatte ich wohl die Mitte der Strecke erreicht, also wenn ich mich nicht beim Passieren der Bojen verzählt hatte. So langsam konnte ich die Hochhäuser hinter dem Strand erkennen und diese anpeilen. Die Arme wurden immer müder, die Beine sackten immer weiter ab, ich trank immer mehr Seewasser und kam gefühlt nur noch sehr langsam voran.

3.000m im See, der plötzlich mit richtigen Wellen daher kommt, sind eben doch kein Kindergeburtstag. Schließlich konnte ich mich noch einmal richtig motivieren und die letzten 800m überwinden. Am Strand angekommen, taumelte ich auf die Zeitmessung zu, bevor es dann erstmal zur Verpflegung im Zelt nebenan ging.

1:08h habe ich gebraucht (115. von 147. Schwimmern). Natürlich spielte ich im Vorfeld mit dem Gedanken, die Stunde zu unterbieten, aber aufgrund der Wetterverhältnisse und der Tatsache, dass es mein erstes Langstreckenschwimmen über 3.000m war, bin ich auch mit dieser Zeit sehr zufrieden.

Leid taten mir vor allem alle Zuschauer. Es regnete die komplette Zeit, zu sehen war dank des Nebels nichts und der Wind machte die 12°C noch deutlich unangenehmer für sie. Ich glaube, wir Schwimmer hatten es da noch mit am Besten! Nach einer ordentlichen Stärkung ging es dann schnell weiter zum Auto und ab nach Preetz, heiß duschen.

Leider gab es 2012 kein Seeschwimmen und auch in diesem Jahr wird es ausfallen. Aber sowie dieses wieder angeboten wird, werde ich wieder kommen. Das Wetter kann eigentlich nur besser werden und die Stunde muss dringend unterboten werden!

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