Montag, 18. Februar 2013

Hamburg, deine Radwege

Wie schon auf meiner Facebook Seite am Samstag in Kurzform erwähnt, wurde aus der „schönen“ Radtour leider nicht wirklich was. Ja, Radkilometer gab es am Samstag, aber „schön“ ist irgendwie anders. Aber fangen wir mal vorn an.

Samstag Früh klingelte wieder einmal um sechs Uhr der Wecker, schließlich sollte ja auch ein kleiner Lauf vor dem Radtraining statt finden. Etwas müde schleppte ich mich ins Bad und stellte bei dem Blick aus dem Fenster fest, dass es draußen äußerst nebelig war. Nun ja, beim Laufen stört das ja nur bedingt und bis zum Start der Radtour war ja noch etwas Zeit. Also ging es erstmal Laufen.

Beim Laufen dachte ich nochmal über die geplante Radstrecke nach. Für Ortskundige, es sollte von Buchholz über Stelle nach Hoopte zur Elbfähre gehen, damit rüber und von dort dann Richtung Norden bis Bad Oldesloe. Zum Glück bekam ich beim Laufen Zweifel an dem Vorhaben, die Fähre zu nutzen. So schaute ich, wieder zu hause angekommen, direkt im Internet nach und musste feststellen, dass in der Tat derzeit Betriebsferien sind.

Na toll, die umständlich und ausführlich ausgearbeitete Strecke fiel nun ins Wasser. Die alternative Route über Geestacht kam so kurzfristig nicht in Betracht, denn der Zeitdruck, rechtzeitig im Stadion zu sein, ließ keine Experimente zu. Blieb nur noch die Möglichkeit direkt über Hamburg, nebenbei auch der kürzeste Weg, zu fahren.

Diesen wollte ich zwar unbedingt vermeiden, da ich aus dem letzten Jahr noch weiß, wie nervig Hamburg mit dem Fahrrad ist, aber eine andere Wahl hatte ich dann doch nicht. Leicht grummelich ging es also mit dem Rennrad auf in Richtung Hamburg. Der Nebel hatte natürlich auch nicht wirklich nachgelassen und sorgte für eine recht feuchte Atmosphäre!

Bis Dibbersen kam ich, dann knallte es. Zwei Damen, auf dem Radweg stehend und in Ihr Gespräch vertieft, merkten nicht, dass um sie rum das Leben weiter ging. Auf Ihrer Höhe angekommen, bis dato standen sie am Wegesrand, drehte sich die eine Dame um und rannte mir ungebremst in die Seite! Herzlichendank auch!

Glücklicherweise passierte nichts! Das Rad blieb heil, meine Kleidung ebenfalls und die Platzwunde am Knie bemerkte ich erst nachmittags beim Duschen. Also tauschte ich noch ein paar Nettigkeiten mit den Damen aus und fuhr weiter gen Hamburg.

In Hamburg sank meine Laune dann auf den Tiefpunkt. Eine Ampel nach der nächsten. Radwege, auf denen mehr Altglas als liegt als in jedem Flaschencontainer. Absenkungen an Kreuzungen, die an Straßenbegleitgräben erinnern und Fußgänger, welche unkontrolliert, wirr und völlig planlos jeglichen Platz nutzten, der ihnen auch nur ansatzweise zur Verfügung gestellt wird. Es macht nicht nur keinen Spaß, es ist zusätzlich brutal nervig, gefährlich und absolute Zeitverschwendung auch nur zu versuchen, diese Stadt mit dem Rad zu durchqueren.

Irgendwann hatte ich mich nun endlich durch diesen Großstadtsumpf gekämpft und kam in Ahrensburg an. Plötzlich gab es Radwege ohne Glasscherben und anderen Müll, schlaglochfreie Streckenabschnitte, die > 100m waren und nicht zuletzt Landschaften, welche einem trotz Nebel deutlich netteren Ausblick boten, also keine voll gesprühten Hauswände und versiffte Hauseingänge! Hamburg, das ist mal echt kein Aushängeschild!

Leider wurde es Richtung Norden auch immer wieder etwas kälter. Neben den Wegen lag noch Schnee und teilweise frohr das Schmelzwasser in kleinen Pfützen quer über den Radweg. Entspannung war also auch hier nicht wirklich ansage. Schließlich kam ich dann nach knapp 3h endlich am Ziel an. 75 km waren es. Ein absolut bescheidener Schnitt und das, obwohl ich versuchte, die langen Standzeiten an den Ampeln nicht mit einzurechnen.

Ihr seht, Radtour ja - „schön“ sicher nicht! Eines steht jedenfalls fest, nochmal fahre ich diese Strecke nur mit einen Mountainbike in voller Schutzkleidung mit Vollgummireifen, dann aber ohne Rücksicht auf Verluste als „Out-Law-Cycler“!

Immerhin, der HSV behielt die 3 Punkte in Hamburg und die Ente am Sonntag war der absolute Wahnsinn! Die Rückfahrt nahm ich nicht zuletzt wegen dem leicht blauen Knie im Auto in Angriff. Beim abendlichen Lauf merkte ich dann ebenfalls, dass es wohl nicht verkehrt war, das Rad in den Kofferraum zu laden, denn das Knie schmerzte schon leicht die kompletten 5 km.

Heute ging es dann ebenfalls nur eine kleine Runde Laufen. Inzwischen ist aber auch das Laufen wieder problemlos möglich. Es geht also weiter gen Platin!

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