Am Samstag habe ich mich, trotz des nicht wirklich
optimalen Wetters, auf mein Rennrad geschwungen und habe die Strecke von
Buchholz nach Bad Oldesloe erneut abgefahren. Diesmal habe ich einen Bogen um
diese fahrradfeindliche Metropole Hamburg gemacht.
Von Buchholz aus ging es über Bendesdorf nach
Stelle an die Elbe. Hier ein paar km flussaufwärts, bis zur Brücke in Höhe
Geestacht. Von hier ging es dann durch den schönen Sachsenwald an der B404 und
anderen kleineren Landstraßen hoch bis Bad Oldesloe.
Die Strecke war landschaftlich um Lichtjahre
besser, als die vom letzten Wochenende. Auch kann ich mir hier richtig tolle
Motorrad Touren vorstellen. Immer wieder nette Kurven und kleine Hügel, so dass
es auch wirklich nicht langweilig wird.
Leider machte mir das Wetter doch mehr zu schaffen,
als erwartet. Der Wind (5 Bft) kam leider aus Richtung Nord-Ost. Schon blöd,
wenn das die Fahrtrichtung ist. So wurden es dann in der Tat 105 km, die ich komplett mit dem Wind zu kämpfen hatte.
Der Widerstand ist das eine, das kann man wunderbar
als zusätzlichen Trainingseffekt verbuchen, aber die zusätzliche Kälte, die
zehrt wirklich an dem Körper. Auch der Geist leidet irgendwann ziemlich, denn
die wohlverdiente Rückenwindpassage blieb leider gänzlich aus. Auch dieses
Rauschen des Windes in den Ohren ist nach 2-3 Stunden irgendwann echt
anstrengend.
Ich spielte auf Grund der beschriebenen Umstände
auch mindestens zwei Mal wirklich mit dem Gedanken, anzuhalten, das Handy
rauszuholen und mich abholen zu lassen. Meine Füße spürte ich bereits nach der
ersten guten Stunde nicht mehr und es wurde nicht wärmer. Auch kam nach guten
2,5 Stunden nun auch noch Schneeregen dazu. Aber mein innerer Stolz ließ mich
weiter kämpfen.
Von Trittau (oder Grande, ich bin mir da nicht mehr
so sicher) führt ein Radwanderweg direkt nach OD. Den habe ich dann natürlich
genommen, schließlich wollte ich nur noch ankommen und das so schnell wie
möglich. Tja, dieser Radwanderweg ist leider nur geschottert. Das war nicht das
größte Problem. Auf dem Schotter befand sich eine nette Eisschicht, die sich in
den letzten Wochen und Monaten angesammelt hatte, mit einer gut 2cm dicken
Schneeschicht bedeckt. Hier wird und wurde definitiv kein Schnee geräumt oder
gar gestreut. Naja ich nahm es positiv und redete mir immer wieder ein, dass es
die Fahrtechnik schulen würde und für die Radbeherrschung gar nicht verkehrt
sei. Aber dieses Teilstück kostete mich wohl echt fast 30 Minuten.
Endlich hatte ich diese Passage überwunden und
konnte wieder etwas Fahrt aufnehmen und die letzten 15 km auf kleinen, ruhigen Landstraßen zurücklegen. Der
Schneeregen wurde auch immer Stärker und so war ich überglücklich, das
Ortsschild Bad Oldesloe zu passieren.
Fast eine Stunde dauerte es, bis meine Füße nicht
mehr kalt waren und das Kribbeln in allen Zehen aufhörte. Also gut kann das
nicht sein. Hier muss ich mir wohl doch noch was einfallen lassen, denn ansonsten
wird wohl früher oder Später der ein
oder andere Zeh nicht mehr warm. Und darauf kann ich wirklich gut verzichten.
105 km in 4:27h ist eine äußerst bescheidene Leistung,
besonders wenn man bedenkt, wie fertig ich danach war. Sicher, einiges kann man
dem Wind anlasten, anderes der Kälte, aber nicht zu letzt fehlen auch echt noch
einige Kilometer in den Beinen. Ob die Idee mit dem Radmarathon am kommenden
Wochenende wirklich so gut ist?!
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