Triathlon in der schönsten Stadt der Welt.
Natürlich meldete ich mich nicht über die Sprintdistanz (0,75 – 20 – 5) sondern
direkt wieder für die Olympische Distanz (1,5 – 40 – 10) an. Schließlich war
ich ja nun nicht mal mehr ein Rookie! Inzwischen hatte ich ja schon einen
ganzen und einen halben Marathon geschafft.
Extra für diesen Wettkampf besorgte ich mir einen
Neoprenanzug. So frieren wie in Hannover wollte ich nicht noch mal. Allerdings
war es ja auch Mitte Juli und nicht Anfang September. Und der Sommer war bis
dato auch recht gut. Also kam es, wie es kommen musste – Neoverbot! Die Alster
war einfach zu warm.
Aber nun mal der Reihe nach. Der Wecker klingelte
mal wieder um eine perverse Uhrzeit für einen Sonntag. Genau weiß ich es leider
nicht mehr, aber 5:00 Uhr wird es sicher gewesen sein. Da ich nicht mit dem
Auto in die Stadt fahren wollte, galt es nun alle Sachen so zu packen, dass ich
diese und das Fahrrad in der Bahn transportieren kann. Das stellte schon eine
neue Herausforderung dar. So konnte ich noch in Hannover alles in den
Kofferraum werfen, was eventuell von Nöten sein könnte. Dies fiel nun weg.
Aber nach einem ordentlichen Frühstück mit Toast
und Honig ging es dann mit meinem größten Fan an der Seite zum Bahnhof, rein in
den Zug und ab nach Hamburg. Dort dann schnell von Hauptbahnhof runter zum
Check In am Ballindamm. Ab jetzt rannte die Zeit. Schnell das Rad unterbringen,
sich versuchen den Platz zu merken und dann weiter zum Schwimmstart.
Dort war es brechend voll. Die Sonne schien und die
Alster war kurz vorm kochen. Alle 10 Minuten ging eine Gruppe an den Start.
Kurz ins Wasser, Warmschwimmen und dann beim Startschuss Vollgas. So war der
Plan und so kam es dann auch. Eine Runde um die Boje musste zurückgelegt werden
bevor es dann unter der Brück zum Schwimmausstieg am Rathausmarkt ging. 33
Minuten dauerte das Planschen in der Alster. Das war mal eine ordentliche
Verbesserung.
Der erste Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren ging
recht flott. Es war schön warm, so konnte ich direkt im Einteiler weiter, ohne
irgendwelche Windjacken etc.. Kurz Socken anziehen, Rad greifen und dann den
kompletten Ballindamm hoch laufen. Ich denke, diese Wechselzone ist von der
Länge her absoluter Rekord. Ich kann mich entsinnen irgendwo was größeres
gesehen zu haben. Aber schön ist es nicht in Radschuhen rund 700m Laufen zu
müssen.
Auf dem Rad kam ich recht schnell in Tritt und
versuchte immer wieder Passagen auf dem neu montierten Auflieger zu fahren. Nun
ja, der war gerade seit einer Ausfahrt dran und so war die Sicherheit bzw. das
Sicherheitsgefühl auf diesem Ding liegend doch recht gering. Dazu kam ein
Phänomen, welches mehrere Mitstreiter in meiner Gewichtsklasse haben müssten. Liegt
man mit den Unterarmen auf den Auflagen dieses Aufliegers nimmt man eine recht
flache Haltung ein. Das wiederum bedeutet aber auch, dass der Oberkörper weiter
runterkommt. Nun entsteht folgendes Problem. Der recht schnell hochkommende
Oberschenkel, insbesondere das Knie graben sich nun bei jeder Pedalumdrehung in
die runter hängende Plautze. Nicht schön.
Davon mal abgesehen lief das Radfahren sehr gut mit
1:17h. Die Strecke ein Traum. Entlang der Elbe bis zum Wendepunkt und wieder
zurück in die City. Landungsbrücken, Fischmarkt, Villen alles gesehen. Und
wieder zurück in die Wechselzone.
Diesmal war ich recht clever. So zog ich bereits im
Tunnel die Füße aus den Schuhen und ließ diese am Pedal eingeklickt. So konnte
ich dann auf Socken die nächsten 700m Wechselzonenlauf in Angriff nehmen. Am
Platz angekommen waren meine Nachbarn natürlich schon auf der Laufstrecke.
Schade nur, dass die Herren beim Parken doch deutlich zeigten, dass Einparken
kein reines Frauenproblem ist. Aber gut, wer will es ihnen üble nehmen. Das
hätte sie doch mindestens eine – wenn nicht sogar – zwei Sekunden gekostet.
Egal, ich prügelte mein Alurennrad zwischen die Carbonteile und schnürte
schnell die Laufschuhe bevor es dann auf die 10 km Runde ging.
Auch hier konnte ich recht schnell mein Tempo
finden, wenn auch der Wendepunkt nach 5 km gefühlt gar nicht näher kam. Aber umso schneller
war der Rückweg. Vor dem Hotel „Vier Jahreszeiten“ vorbei, Poststraße und ab
auf den Rathausmarkt. Spätestens hier war mir klar, warum alle immer sagen
„Hamburg MUSS man mal gemacht haben“. Die Stimmung, die Menschenmengen einfach
toll! 55 Minuten brauchte ich für die 10 Kilometer. Solide aber bei weitem nicht überragend.
Im Ziel gab es dann erstmal wieder ein schönes
alkoholfreies Hefeweizen und dann musste ich rund 4h totschlagen, bis ich
wieder an mein Rad ran kam, auschecken konnte und die Heimreise antreten
durfte. Das war echt nicht gerade toll. Ich hatte vom Wetter her zwar echt
Glück, aber das ist ein echt fettes Minus für die komplette Veranstaltung.
8.500 Starter waren es wohl über das ganze Wochenende (also Sa und So). Sicher
eine beachtliche Menge und für meinen Sport auch ein echtes Aushängeschild.
Alles in allem bin ich mit der Leistung zu frieden, die Stimmung war der Hammer und dennoch werde ich so schnell nicht wieder in Hamburg an den Start gehen. Kurz gesagt ist mir das Startgeld deutlich zu hoch ebenso die Teilnehmerzahl und die Alster ist nun wirklich kein Badegewässer! Aber, wer Triathlon macht, MUSS Hamburg mal erlebt haben, das meine ich auch!
Alles in allem bin ich mit der Leistung zu frieden, die Stimmung war der Hammer und dennoch werde ich so schnell nicht wieder in Hamburg an den Start gehen. Kurz gesagt ist mir das Startgeld deutlich zu hoch ebenso die Teilnehmerzahl und die Alster ist nun wirklich kein Badegewässer! Aber, wer Triathlon macht, MUSS Hamburg mal erlebt haben, das meine ich auch!
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