Sonntag, 13. Januar 2013

OD Hamburg 2010



Triathlon in der schönsten Stadt der Welt. Natürlich meldete ich mich nicht über die Sprintdistanz (0,75 – 20 – 5) sondern direkt wieder für die Olympische Distanz (1,5 – 40 – 10) an. Schließlich war ich ja nun nicht mal mehr ein Rookie! Inzwischen hatte ich ja schon einen ganzen und einen halben Marathon geschafft.

Extra für diesen Wettkampf besorgte ich mir einen Neoprenanzug. So frieren wie in Hannover wollte ich nicht noch mal. Allerdings war es ja auch Mitte Juli und nicht Anfang September. Und der Sommer war bis dato auch recht gut. Also kam es, wie es kommen musste – Neoverbot! Die Alster war einfach zu warm.

Aber nun mal der Reihe nach. Der Wecker klingelte mal wieder um eine perverse Uhrzeit für einen Sonntag. Genau weiß ich es leider nicht mehr, aber 5:00 Uhr wird es sicher gewesen sein. Da ich nicht mit dem Auto in die Stadt fahren wollte, galt es nun alle Sachen so zu packen, dass ich diese und das Fahrrad in der Bahn transportieren kann. Das stellte schon eine neue Herausforderung dar. So konnte ich noch in Hannover alles in den Kofferraum werfen, was eventuell von Nöten sein könnte. Dies fiel nun weg.

Aber nach einem ordentlichen Frühstück mit Toast und Honig ging es dann mit meinem größten Fan an der Seite zum Bahnhof, rein in den Zug und ab nach Hamburg. Dort dann schnell von Hauptbahnhof runter zum Check In am Ballindamm. Ab jetzt rannte die Zeit. Schnell das Rad unterbringen, sich versuchen den Platz zu merken und dann weiter zum Schwimmstart.

Dort war es brechend voll. Die Sonne schien und die Alster war kurz vorm kochen. Alle 10 Minuten ging eine Gruppe an den Start. Kurz ins Wasser, Warmschwimmen und dann beim Startschuss Vollgas. So war der Plan und so kam es dann auch. Eine Runde um die Boje musste zurückgelegt werden bevor es dann unter der Brück zum Schwimmausstieg am Rathausmarkt ging. 33 Minuten dauerte das Planschen in der Alster. Das war mal eine ordentliche Verbesserung.

Der erste Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren ging recht flott. Es war schön warm, so konnte ich direkt im Einteiler weiter, ohne irgendwelche Windjacken etc.. Kurz Socken anziehen, Rad greifen und dann den kompletten Ballindamm hoch laufen. Ich denke, diese Wechselzone ist von der Länge her absoluter Rekord. Ich kann mich entsinnen irgendwo was größeres gesehen zu haben. Aber schön ist es nicht in Radschuhen rund 700m Laufen zu müssen.

Auf dem Rad kam ich recht schnell in Tritt und versuchte immer wieder Passagen auf dem neu montierten Auflieger zu fahren. Nun ja, der war gerade seit einer Ausfahrt dran und so war die Sicherheit bzw. das Sicherheitsgefühl auf diesem Ding liegend doch recht gering. Dazu kam ein Phänomen, welches mehrere Mitstreiter in meiner Gewichtsklasse haben müssten. Liegt man mit den Unterarmen auf den Auflagen dieses Aufliegers nimmt man eine recht flache Haltung ein. Das wiederum bedeutet aber auch, dass der Oberkörper weiter runterkommt. Nun entsteht folgendes Problem. Der recht schnell hochkommende Oberschenkel, insbesondere das Knie graben sich nun bei jeder Pedalumdrehung in die runter hängende Plautze. Nicht schön.

Davon mal abgesehen lief das Radfahren sehr gut mit 1:17h. Die Strecke ein Traum. Entlang der Elbe bis zum Wendepunkt und wieder zurück in die City. Landungsbrücken, Fischmarkt, Villen alles gesehen. Und wieder zurück in die Wechselzone.

Diesmal war ich recht clever. So zog ich bereits im Tunnel die Füße aus den Schuhen und ließ diese am Pedal eingeklickt. So konnte ich dann auf Socken die nächsten 700m Wechselzonenlauf in Angriff nehmen. Am Platz angekommen waren meine Nachbarn natürlich schon auf der Laufstrecke. Schade nur, dass die Herren beim Parken doch deutlich zeigten, dass Einparken kein reines Frauenproblem ist. Aber gut, wer will es ihnen üble nehmen. Das hätte sie doch mindestens eine – wenn nicht sogar – zwei Sekunden gekostet. Egal, ich prügelte mein Alurennrad zwischen die Carbonteile und schnürte schnell die Laufschuhe bevor es dann auf die 10 km Runde ging.

Auch hier konnte ich recht schnell mein Tempo finden, wenn auch der Wendepunkt nach 5 km gefühlt gar nicht näher kam. Aber umso schneller war der Rückweg. Vor dem Hotel „Vier Jahreszeiten“ vorbei, Poststraße und ab auf den Rathausmarkt. Spätestens hier war mir klar, warum alle immer sagen „Hamburg MUSS man mal gemacht haben“. Die Stimmung, die Menschenmengen einfach toll! 55 Minuten brauchte ich für die 10 Kilometer. Solide aber bei weitem nicht überragend.

Im Ziel gab es dann erstmal wieder ein schönes alkoholfreies Hefeweizen und dann musste ich rund 4h totschlagen, bis ich wieder an mein Rad ran kam, auschecken konnte und die Heimreise antreten durfte. Das war echt nicht gerade toll. Ich hatte vom Wetter her zwar echt Glück, aber das ist ein echt fettes Minus für die komplette Veranstaltung. 8.500 Starter waren es wohl über das ganze Wochenende (also Sa und So). Sicher eine beachtliche Menge und für meinen Sport auch ein echtes Aushängeschild. 

Alles in allem bin ich mit der Leistung zu frieden, die Stimmung war der Hammer und dennoch werde ich so schnell nicht wieder in Hamburg an den Start gehen. Kurz gesagt ist mir das Startgeld deutlich zu hoch ebenso die Teilnehmerzahl und die Alster ist nun wirklich kein Badegewässer! Aber, wer Triathlon macht, MUSS Hamburg mal erlebt haben, das meine ich auch!

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