Heute (Tag 13) gab es den 14. Lauf. Zwischen
Uni-Seminar, einem Kundentermin und dem geplanten IKEA-Besuch musste ich die
Mittagszeit für einen schnellen Lauf nutzen. Das hat auch wunderbar hingehauen.
Ich bin komplett trocken über die Runde gekommen, was aktuell nicht denkbar
scheint. Noch ist es hier „nur“ Regen, aber die Temperatur fällt weiter und
etwas nördlich soll es laut Verkehrsmeldungen schon gut schneien. Wir dürfen
hier also gespannt sein, wie es sich wettertechnisch entwickelt. Aber wie heißt
es immer so schön, „es gibt kein falsches Wetter, es gibt nur falsche
Kleidung!“.
Das kann ich nur bestätigen. In meinen Anfängen
habe auch ich oft die Ausreden gelten lassen, dass das Wetter ja keinen Sport
draußen zulassen würde: es war zu warm, zu kalt, zu verschneit, zu nass oder zu
windig. Dem ist nun nicht mehr so. Gerade in der letzten Saison habe ich
gelernt das Wetter zu nehmen wie es ist und eben das Beste draus zu machen.
Einen der vergangenen Radmarathons, im Nachhinein
könnte man diesen auch als Schwimmeinheit titulieren, sind wir über neun
Stunden im Dauerregen gefahren. Bereits nach den ersten 25 km waren wir komplett durchnässt, aber wir sind die
übrigen 190 km
gefahren.
Ein weiteres Highlight war der Radmarathon letzte
Saison in Husum. 9 Bft, umgerechnet rund 75 km/h Windgeschwindigkeit – selbst hier im Norden nennen
wir das „Sturm“ – und kein Ende in Sicht. Die reinste Quälerei! Eine kleine
Passage hatten wir in der Tat kompletten Rückenwind. Der Tacho zeigte sofort 55 km/h, ohne dass wir dafür besonders viel tun mussten. Im
Gegenzug mussten wir uns in der Gegenwindpassage dann mit Geschwindigkeiten von
8-11 km/h
zufrieden geben.
Und zu guter Letzt mein privater Radmarathon zu
einen Vereinskollegen nach Brokdorf, mit kleiner Teamausfahrt und dem
anschließenden Heimweg. Diesen absolvierte ich im Großen und Ganzen allein.
Rund 70 km
hatte ich Begleitung von meinen Vereinskollegen, die restlichen 160 km kämpfte ich allein gegen die Hitze! Es war wohl
der heißeste Tag hier oben im kompletten letzten Sommer. Die Temperaturen lagen
weit über 30°C. Morgens auf dem Hinweg war es noch erträglich, aber der Heimweg
gegen 16 Uhr bot fast Verhältnisse wie auf Hawaii.
Doch so anstrengend sie auch scheinen: seit diesen
Erlebnissen bin ich etwas entspannter geworden was das durchschnittliche Wetter
angeht. Zwar macht es natürlich nicht soo viel Spaß 3-4 Stunden im Regen
Radfahren zu gehen oder eine Stunde im Schneegestöber zu laufen, aber so ist es
doch alles harmloser als das, was ich bereits überstanden habe.
Dazu kommt außerdem, dass ich gerade bei diesen „Extrem-Wetter-Einheiten“
viel für die mentale Stärke tun und Erfahrungen sammeln kann, wie mein Körper
bei solchen Verhältnissen seine Leistung erbringt (oder eben nicht). Diese
Erfahrungen zahlen sich durchaus im Wettkampf aus und lassen einen, auch wenn
die Bedingungen nicht unbedingt ideal sind, nicht den Kopf in den Sand stecken.
Also liebe Leute, es gibt kein falsches Wetter!
Schnürt die Schuhe, schwingt euch aufs Rad auch wenn es draußen evtl. etwas
wärmer, kälter, windiger oder nasser ist als ihr es gern hättet!
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