Diese Frage stellte sich mir schon öfter. Ja, ich
bin teilweise etwas „old-school“ unterwegs und weigere mich aktuell noch
vehement das neue MS Office zu
verwenden. Mal sehen wie lange ich das durchhalte :-D.
Auf der anderen Seite habe ich es inzwischen doch
tatsächlich geschafft mein Handy mit meinem T-Home zu verbinden, so dass ich
also von überall schnell Fernsehsendungen und Filme programmieren und aufnehmen
kann. Ich bin also nicht komplett gegen Technik. Nur soviel schon mal vor weg.
Im Hinblick auf den Sport ist das ganze ebenso sehr
gemischt bei mir. Liest man in den einschlägigen Büchern zum Thema
Trainingssteuerung im Ausdauersport, so wird einem schnell klar, es sollten
dringend Investitionen in den Technikbereich getätigt werden. Schon zu Beginn
braucht man demnach eine Schwimmuhr zum bestimmen der Split-Zeiten (am Besten
mit integriertem Bahnenzähler) sowie einen Fahrradcomputer der neben der
Herzfrequenz auch die GPS Daten sammelt, die Wattzahl misst und natürlich mit
dem PC koppelbar ist. Beim Laufen ist ebenfalls einen Pulsmesser erforderlich.
Natürlich ist das Gerät ein anderes als auf dem Rad, denn es muss ja jetzt
kleiner und fürs Handgelenk sein. Die GPS Daten werden dennoch empfangen und
zusätzlich sollte es einen Rundenzähler haben.
Summiert man das zusammen sind schnell, und ich
möchte echt nicht übertreiben, 1.500 Euro fällig, wenn nicht mehr. Allein ein
Wattmesssystem für das Rennrad liegt bei rund 1.000 Euro! Ohne diese Dinge ist
eigentlich ein erfolgreiches Training gar nicht möglich. Gerade Einsteiger (ich
nehme mich da nicht aus) brauchen diese Dinge zwingend. Ansonsten ist ein
effizientes Training nicht umsetzbar, wenn man im Anschluss zum Laufen nicht genau sagen kann, wie hoch
die Herzfrequenz war, welche durchschnittliche Pace man gelaufen ist, oder
welche brutalen Hügel man zu bewältigen hatte.
Aber braucht man das wirklich alles?! Die Antwort
scheint eindeutig: tendenziell braucht man(n) es häufiger als Frau ;-). Umso
interessanter fand ich das Buch Run Simple, a minimalist approach to fitnessand well-being von Duncan Larkin. Endlich
ein Autor, der genau diese ganzen Helferlein oder Stöhrenfriede nicht als
notwendig betrachtet. Super geschrieben und echt empfehlenswert, gerade jetzt
in der dunklen Jahreszeit, wenn Schwiegertochter gesucht oder Bauer sucht Frau
zu Ende sind.
Eigentlich ist es doch ganz einfach. Pulsbereiche
lassen sich doch an 3 Kriterien festmachen. Kann ich mich beim Laufen wie beim
Kaffeeklatsch unterhalten, dann ist es der Ausdauerbereich (auch GA1 genannt).
Kann ich nur Sätze mit 3-4 Worten sprechen, ist es der Kraftausdauerbereich
(GA2) und kann ich gar nicht mehr reden, bzw. nur noch einzelne Worte
zusammenhanglos und völlig unverständlich rauspressen, dann handelt es sich folglich
um die Zielsprintbelastung, umgangssprachlich auch Kotzgrenze genannt. Seine
Strecken kann man wunderbar mit Google anschauen und ausmetern. Ein
Wattmesssystem haben nicht mal alle Fahrer bei der Tour de France am Rad
während der Tour (kann also nicht so sehr elementar sein) und eine einfache
Stoppuhr, die wasserdicht ist kostet maximal 20 Euro.
Wie halte ich es? Naja, ich habe mir zu Beginn mal
den Garmin Forerunner 305 gegönnt. Dieser kann in der Tat recht viel und
funktioniert prima. Den nutze ich sowohl auf dem Rad, als auch beim Laufen.
Fürs Schwimmen habe ich mich auf eine wasserdichte Uhr mit einem LapCounter
beschränkt. Aber um ehrlich zu sein, die Daten, die mir geliefert werden, nutze
ich kaum für die Trainingssteuerung.
Alles in allem sind es schon hilfreiche Infos, die
einem eine gute Möglichkeit bieten, sein Training zu optimieren. Aber nötig
sind sie wohl absolut nicht. Teilweise stören oder behindern sie sogar. Hier
muss jeder für sich selbst einen Weg finden. In der Regel reicht es aus,
regelmäßig seinen Sport zu machen und alleine dadurch besser zu werden. Also
liebe Leute: gebt die Suche auf nach einer „Ich gewinn den nächsten Marathon“-App
und geht lieber Laufen…
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