Freitag, 7. Dezember 2012

Technik, Segen oder Fluch?


Diese Frage stellte sich mir schon öfter. Ja, ich bin teilweise etwas „old-school“ unterwegs und weigere mich aktuell noch vehement  das neue MS Office zu verwenden. Mal sehen wie lange ich das durchhalte :-D.

Auf der anderen Seite habe ich es inzwischen doch tatsächlich geschafft mein Handy mit meinem T-Home zu verbinden, so dass ich also von überall schnell Fernsehsendungen und Filme programmieren und aufnehmen kann. Ich bin also nicht komplett gegen Technik. Nur soviel schon mal vor weg.

Im Hinblick auf den Sport ist das ganze ebenso sehr gemischt bei mir. Liest man in den einschlägigen Büchern zum Thema Trainingssteuerung im Ausdauersport, so wird einem schnell klar, es sollten dringend Investitionen in den Technikbereich getätigt werden. Schon zu Beginn braucht man demnach eine Schwimmuhr zum bestimmen der Split-Zeiten (am Besten mit integriertem Bahnenzähler) sowie einen Fahrradcomputer der neben der Herzfrequenz auch die GPS Daten sammelt, die Wattzahl misst und natürlich mit dem PC koppelbar ist. Beim Laufen ist ebenfalls einen Pulsmesser erforderlich. Natürlich ist das Gerät ein anderes als auf dem Rad, denn es muss ja jetzt kleiner und fürs Handgelenk sein. Die GPS Daten werden dennoch empfangen und zusätzlich sollte es einen Rundenzähler haben.

Summiert man das zusammen sind schnell, und ich möchte echt nicht übertreiben, 1.500 Euro fällig, wenn nicht mehr. Allein ein Wattmesssystem für das Rennrad liegt bei rund 1.000 Euro! Ohne diese Dinge ist eigentlich ein erfolgreiches Training gar nicht möglich. Gerade Einsteiger (ich nehme mich da nicht aus) brauchen diese Dinge zwingend. Ansonsten ist ein effizientes Training nicht umsetzbar, wenn man im Anschluss  zum Laufen nicht genau sagen kann, wie hoch die Herzfrequenz war, welche durchschnittliche Pace man gelaufen ist, oder welche brutalen Hügel man zu bewältigen hatte.

Aber braucht man das wirklich alles?! Die Antwort scheint eindeutig: tendenziell braucht man(n) es häufiger als Frau ;-). Umso interessanter fand ich das Buch Run Simple, a minimalist approach to fitnessand well-being von Duncan Larkin. Endlich ein Autor, der genau diese ganzen Helferlein oder Stöhrenfriede nicht als notwendig betrachtet. Super geschrieben und echt empfehlenswert, gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit, wenn Schwiegertochter gesucht oder Bauer sucht Frau zu Ende sind.

Eigentlich ist es doch ganz einfach. Pulsbereiche lassen sich doch an 3 Kriterien festmachen. Kann ich mich beim Laufen wie beim Kaffeeklatsch unterhalten, dann ist es der Ausdauerbereich (auch GA1 genannt). Kann ich nur Sätze mit 3-4 Worten sprechen, ist es der Kraftausdauerbereich (GA2) und kann ich gar nicht mehr reden, bzw. nur noch einzelne Worte zusammenhanglos und völlig unverständlich rauspressen, dann handelt es sich folglich um die Zielsprintbelastung, umgangssprachlich auch Kotzgrenze genannt. Seine Strecken kann man wunderbar mit Google anschauen und ausmetern. Ein Wattmesssystem haben nicht mal alle Fahrer bei der Tour de France am Rad während der Tour (kann also nicht so sehr elementar sein) und eine einfache Stoppuhr, die wasserdicht ist kostet maximal 20 Euro.

Wie halte ich es? Naja, ich habe mir zu Beginn mal den Garmin Forerunner 305 gegönnt. Dieser kann in der Tat recht viel und funktioniert prima. Den nutze ich sowohl auf dem Rad, als auch beim Laufen. Fürs Schwimmen habe ich mich auf eine wasserdichte Uhr mit einem LapCounter beschränkt. Aber um ehrlich zu sein, die Daten, die mir geliefert werden, nutze ich kaum für die Trainingssteuerung.

Alles in allem sind es schon hilfreiche Infos, die einem eine gute Möglichkeit bieten, sein Training zu optimieren. Aber nötig sind sie wohl absolut nicht. Teilweise stören oder behindern sie sogar. Hier muss jeder für sich selbst einen Weg finden. In der Regel reicht es aus, regelmäßig seinen Sport zu machen und alleine dadurch besser zu werden. Also liebe Leute: gebt die Suche auf nach einer „Ich gewinn den nächsten Marathon“-App und geht lieber Laufen…

Lauf 17 à gecheckt

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