Ja, ganz recht. Der ist schuld an meiner Vorliebe
zum Radfahren. Ich muss so ca. 11 oder 12 Jahre alt gewesen sein, da erzählte
er immer wieder, wie er als Jugendlicher Rad gefahren ist. Zu der Zeit, Ende
der 90er Jahre, lief außerdem sehr viel Tour de France im TV und mit dem Team
Telekom waren wir Deutschen ja recht gut vertreten.
Schnell wurde klar: ich will auch Rad fahren! Ich
will auch Touren fahren die länger sind, als das, was man sonst so am
Wochenende mit einem Picknickkorb macht. Dazu war natürlich ein neues Rad
notwendig. Klar, mit einem Mountainbike geht so was ja nun mal gar nicht. Und
wenn man(n) schon keine Autos kaufen kann, dann doch zumindest Fahrräder.
Schnell hatte ich meinen Vater soweit, dass wir
zusammen anfingen zu trainieren. Und natürlich gab es auch die neuen Räder, die
unserem Ziel gerecht wurden. Das Ziel war Hamburg à Berlin an zwei Tagen.
Dies vor Augen begannen wir 2-4 mal die Woche ein 30 km Ründchen zu drehen. Dann steigerten wir uns auf 50 km und schließlich schafften wir auch 1-2 x 100 km am Tag! Langsam wurde das Ziel greifbarer. Leider
begann dann eine Zeit, in der mein Vater recht viel arbeiten musste und in der
ich anfing, lieber andere Sachen zu machen, als Ausdauersport. Und so wurde das
Training weniger, und das Ziel rückte wieder in die Ferne.
Mit 18 oder 19 begann mein zweiter Versuch endlich
ein Radfahrer zu werden. Zusammen kauften ein Kumpel und ich uns Rennräder und
begannen, wieder unsere Runde zu drehen. Unser Ziel war eine Rundtour (mit
Gepäck) entlang der Ostseeküste, rüber zur Nordsee und wieder ab nach Hause.
Unser Training war, insbesondere mit dem heutigen Wissen im Hinterkopf, doch sehr
optimistisch. Die geplanten Kilometer bekomm ich heute leider nicht mehr
zusammen, aber ich denke es hatten so um die 600 km werden sollen. Aber wir waren jung und radelten
los. Man, ohne „Sitzfleisch“ wurde die Tour schnell zur reinsten Qual.
Es überrascht also nicht, dass wir die Tour nicht
komplett so beendeten wie geplant; das Wetter ließ uns eigentlich auch keine
andere Wahl, denn dreister Weise nieselte es immer mal wieder ;-). Ebenfalls
war es auch nicht wirklich überraschend, dass weder er noch ich danach noch
weiter Rennrad gefahren sind.
Aktuell läuft der dritte Versuch, Radfahrer zu
werden. Das Ziel, Touren länger als die der Wochenendausflügler zu fahren, hab
ich durch einige Radmarathons wohl erreicht. Auch das Ziel, von Hamburg nach
Berlin zu radeln, kann ich als erledigt betrachten (wenn auch in nur knapp
unter 9 Stunden und nicht, wie damals geplant, über 2 Tage). Auch die Tour von
Nord- zu Ostsee ist durch die Radmarathonserie wohl erreicht. Gut, nicht mit
Gepäck und am Stück, aber in Summe waren es über 1600 km.
Wenn ich mir das so anschaue, scheiße, ich BIN
ein Radfahrer. Und schuld ist nur mein Vater. Der hat mich auf den Geschmack
gebracht! An dieser Stelle also meinen vielen lieben Dank, Vati!
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