Sonntag, 23. Dezember 2012

Schuld ist mein Vater!



Ja, ganz recht. Der ist schuld an meiner Vorliebe zum Radfahren. Ich muss so ca. 11 oder 12 Jahre alt gewesen sein, da erzählte er immer wieder, wie er als Jugendlicher Rad gefahren ist. Zu der Zeit, Ende der 90er Jahre, lief außerdem sehr viel Tour de France im TV und mit dem Team Telekom waren wir Deutschen ja recht gut vertreten.

Schnell wurde klar: ich will auch Rad fahren! Ich will auch Touren fahren die länger sind, als das, was man sonst so am Wochenende mit einem Picknickkorb macht. Dazu war natürlich ein neues Rad notwendig. Klar, mit einem Mountainbike geht so was ja nun mal gar nicht. Und wenn man(n) schon keine Autos kaufen kann, dann doch zumindest Fahrräder.

Schnell hatte ich meinen Vater soweit, dass wir zusammen anfingen zu trainieren. Und natürlich gab es auch die neuen Räder, die unserem Ziel gerecht wurden. Das Ziel war Hamburg à Berlin an zwei Tagen.
 
Dies vor Augen begannen wir 2-4 mal die Woche ein 30 km Ründchen zu drehen. Dann steigerten wir uns auf 50 km und schließlich schafften wir auch 1-2 x 100 km am Tag! Langsam wurde das Ziel greifbarer. Leider begann dann eine Zeit, in der mein Vater recht viel arbeiten musste und in der ich anfing, lieber andere Sachen zu machen, als Ausdauersport. Und so wurde das Training weniger, und das Ziel rückte wieder in die Ferne.

Mit 18 oder 19 begann mein zweiter Versuch endlich ein Radfahrer zu werden. Zusammen kauften ein Kumpel und ich uns Rennräder und begannen, wieder unsere Runde zu drehen. Unser Ziel war eine Rundtour (mit Gepäck) entlang der Ostseeküste, rüber zur Nordsee und wieder ab nach Hause. Unser Training war, insbesondere mit dem heutigen Wissen im Hinterkopf, doch sehr optimistisch. Die geplanten Kilometer bekomm ich heute leider nicht mehr zusammen, aber ich denke es hatten so um die 600 km werden sollen. Aber wir waren jung und radelten los. Man, ohne „Sitzfleisch“ wurde die Tour schnell zur reinsten Qual.

Es überrascht also nicht, dass wir die Tour nicht komplett so beendeten wie geplant; das Wetter ließ uns eigentlich auch keine andere Wahl, denn dreister Weise nieselte es immer mal wieder ;-). Ebenfalls war es auch nicht wirklich überraschend, dass weder er noch ich danach noch weiter Rennrad gefahren sind.

Aktuell läuft der dritte Versuch, Radfahrer zu werden. Das Ziel, Touren länger als die der Wochenendausflügler zu fahren, hab ich durch einige Radmarathons wohl erreicht. Auch das Ziel, von Hamburg nach Berlin zu radeln, kann ich als erledigt betrachten (wenn auch in nur knapp unter 9 Stunden und nicht, wie damals geplant, über 2 Tage). Auch die Tour von Nord- zu Ostsee ist durch die Radmarathonserie wohl erreicht. Gut, nicht mit Gepäck und am Stück, aber in Summe waren es über 1600 km.
Wenn ich mir das so anschaue, scheiße, ich BIN ein Radfahrer. Und schuld ist nur mein Vater. Der hat mich auf den Geschmack gebracht! An dieser Stelle also meinen vielen lieben Dank, Vati!

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