Wir schreiben den 6. September 2009. Moppelchen hat
seit seinem ersten Lauf an der Idee Sport zu treiben festgehalten und sich dann
kurzfristig und vor allem heimlich beim Maschsee Triathlon in Hannover für die
Olympische Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren, 10 km Laufen) angemeldet.
Das Unheil nahm seinen Lauf.
Der Wecker klingelte um 4:30 Uhr morgens an einem
Sonntag (inzwischen ist das ja üblich geworden…) und es ging auf nach Hannover.
Das Wetter war nicht gerade sehr gut. Immer wieder Nieselregen, die Wolken hingen
tief und ebenso verhielten sich die Temperaturen. In Hannover angekommen habe
ich dann schnell die Startunterlagen abgeholt, mich umgezogen und schon ging es
ab zur Wechselzone, seinen Platz beziehen. Hier galt es nun, meine Sachen so zu
deponieren dass ich sie erstens wieder finden und zweitens natürlich auch
möglichst schnell anziehen konnte, um aufs Rad steigen bzw. los laufen zu
können. Ein schneller Blick zu den anderen Wechselplätzen um sicher zu gehen
nichts vergessen zu haben und ab zum Start!
Der Maschsee hatte kuschelige 17 °C, wobei ich mich heute wirklich frage, wie lange
man dafür messen musste (hier sei erwähnt, ab 16°C gibt es laut der DTU eine Neoprenpflicht), bzw.
wie lange man diese eine Stelle mit 17°C suchen musste. Egal, Zähne zusammen gebissen, rein
ins Wasser, der „FreeWilly“ war einer der wenigen ohne Neoprenanzug, und dann
hieß es warten auf den Startschuss.
*Peng*
Wie ein Bekloppter bolzte ich in meiner vermeintlich
stärksten Disziplin los. Dieses kleine Strohfeuer war dann nach schätzungsweise
guten 50m auch vorbei und die erste der drei Bojen war gefühlt nun weiter
entfernt als noch vor dem Start. Einen Dreieckskurs galt es zweimal zu
umschwimmen… Wahnsinn! Die erste halbe Runde schaffte ich durchzukraulen, ab
dann kam immer wieder das beliebte Hausfrauenbrust zum Einsatz – und die
Strecke wurde nicht kürzer. Aber, es waren noch andere hinter mir…
Endlich, die letzten Meter der zweiten Runde waren
erreicht. Völlig durchgefroren ging es in die Wechselzone. Wie auf rohen Eiern
hangelte ich mich an den Absperrgittern zu meinem Wechselplatz, setzte mich vor
mein Rad und begann die Füße abzutrocknen, denn Socken lassen sich bekanntlich
nur recht schlecht auf nasse Füße ziehen. Noch ein Jäcken an und dann rein in
die Radschuhe, Helm auf und zu, Startnummer umbinden und das Rad zum Ausgang
der WZ schieben. Gefühlte Wechselzeit: Ewig!
Vier Runden zu je 10 km standen auf dem Programm. Relativ verhalten ging
ich die erste Runde an, denn schließlich hatte ich ja noch einiges vor. Die
Straße war größtenteils trocken und der Regen blieb zum Glück aus. Runde um
Runde wurde es leerer auf der Radstrecke. Ein paar Mal konnte ich sogar wen einholen
und ich gewann zunehmend Boden beim Kampf gegen den Besenwagen!
Wechsel zwei. Rad abstellen, Schuhe wechseln, Helm
runter und ab… Zeit: Ging so!
Das Laufen… nun begann das absolute Desaster. Dass
Laufen nicht meine Paradedisziplin war und ist, wusste ich. Aber wie man 10 km Laufen soll, wenn man zuvor 40 km Rad gefahren ist, wusste ich damals wirklich nicht.
Es dauerte natürlich keinen Kilometer, da kamen die ersten Krämpfe. Die
Umstellung war eben nicht für meine „Muskulatur“ (oder eben das, was sich damals
an der dafür vorgesehenen Stelle befand)! Es wurde eine Qual. Ich wurde wieder
und wieder überholt, aber ein Aufgeben kam nicht in Frage. Meter um Meter ging
es dem Ziel entgegen! Beißen, Stefan, beißen! Endlich, die letzte Kurve, das
Ziel, die erste Medaille! Verrückt ich bin ein Triathlet!
Stolz wie ein kleiner Junge auf sein erstes selbst
gemaltes Bild stand ich im Ziel, genoss mein Freibier und ließ mich „feiern“!
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