Samstag, 15. Dezember 2012

Der Trainingsplan


Im ersten Moment klingt es sicherlich recht „uncool“ sich einem Trainingsplan zu unterwerfen. So denken doch viele direkt an Zwang, Kontrolle und vor allem fehlende Freiheiten. Ganz entkräften möchte und kann ich das auch nicht, aber hilft es doch auch ungemein.

Gerade für den Bereich Triathlon stellt sich die Herausforderung, drei Ausdauersportarten unter einen Hut zu bringen! Allein dieses Vorhaben verlangt schon eine gewisse Planung. Werden dann die Distanzen länger, ist in meinen Augen unbedingt ein Plan erforderlich. Gerade wir Ausdauerathleten neigen leider dazu, maßlos zu übertreiben. So fühlen wir uns doch schnell unwohl mal einen Tag gar nicht trainiert zu haben, oder neigen dazu die Distanzen im Training immer weiter zu erhöhen.

Leider ist genau das keineswegs zielführend. Allzu oft endet es mit Überlastungsverletzungen oder im schlimmsten Fall Übertraining! Übertraining? Zuviel Training? Genau das verbirgt sich dahinter. Hier entstehen dann ähnlich wie bei einem Burn-Out-Syndrom vor allem auf mentaler Ebene recht große Schäden und haben nicht selten drastische Leistungseinbrüche zur Folge. Leider ist derzeit dieser Bereich noch nicht ausreichend erforscht um ein Frühwarnsystem zu entwickeln. Also muss sich hier jeder auf sich selbst verlassen und auf seinen Körper hören!

Der Trainingsplan hat also zusätzlich auch eine „bremsende“ Funktion. Darüber hinaus gliedert ein Trainingsplan die Saison in einzelne Abschnitte mit unterschiedlichen Zielen und Trainingsinhalten. Zum einen beugt das der langen Weile vor. Wichtiger ist aber der Aspekt des systematischen Leistungsaufbaus durch den Wechsel Be- und Entlastung.

Ähnlich wie bei dem Bau eines Hauses, welches auf einem vernünftigen Fundament stehen muss, verhält es sich bei sportlichen Leistungen.         Je größer diese sind, umso wichtiger wird die Grundlage, sprich das Fundament. Um bei dem Beispiel mit dem Hausbau zu bleiben, gliedert sich die Saison dann in 4 Abschnitte:


Trainingsphase:
Inhalt:
Baubereich:
1.
Vorbereitung
Gewöhnen ans Training
Grundstück
2.
Grundlage
Ausbauen der Ausdauer (ruhige, längere Einheiten)
Fundament
3.
Aufbau
Aufbauen eine Wettkampfhärte (kürzere, intensive Einheiten)
Aufbau
4.
Höchstform
Erholen, kurze, hochintensive Trainingsreize für einen perfekten Wettkampf
Fertigstellung

Wie hierbei deutlich wird, variieren die Trainingsinhalte in den unterschiedlichen Phasen auf Grund der unterschiedlichen Ziele und haben im Optimalfall einen „kompletten“ Athleten zur Folge. Sowohl der Ausdauerbereich, eine gewisse Schnelligkeit und das entsprechende Maß an Kraft sind dann am großen Tag verfügbar und bringen im Idealfall eine neue Bestzeit mit sich!

Eines möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen: ein Trainingsplan kann  nur dann erfolgreich helfen, wenn er zu dem Athleten passt. Sprich, jemand, der 60 Stunden die Woche arbeitet und Familie hat, wird sicher nur schwer die Zeit für 18, 20 oder 25h Training die Woche finden. Ebenso ist es äußerst fraglich, ob beispielsweise ein 65-jähriger, der zwar die Zeit für 25 Stunden Training die Woche hätte, dies körperlich verkraften würde. Ebenso wichtig ist ein entsprechendes Ziel! Habe ich nur 4-5 Stunden Zeit für Sport in der Woche, ist das Ziel eine Langdistanz zu beenden, sicher zu hoch.

Wie so oft im Leben gilt es als auch hier, SEINEN persönlich passenden Plan zu finden und umzusetzen.

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