Dies ist in den Augen Vieler sicher eine recht
kühne Behauptung, welche auf gar keinen Fall von der Allgemeinheit geteilt
werden kann. Denn teilweise werden bereits Marathonläufer als Extremsportler
tituliert. Ohne die Leistung eines Marathon- Finishers klein reden zu wollen,
aber in meinen Augen ist Extremsport etwas anderes. Aber diese Definition ist eben
subjektiv.
Wie komme ich also zu dieser Behauptung? Ganz
einfach, Selbstversuch! Nachdem ich Ende 2009 meinen ersten Triathlon
überstanden hatte, meldete ich mich postwendend beim Hamburg Marathon für den
April 2010 an. Zu dieser Zeit war ein bloßes Finish in meinen Augen so gut wie
unmöglich. Bin ich doch bis dato maximal 50-60 Minuten am Stück gelaufen. Auch
die Regelmäßigkeit war sicher nicht optimal und schon gar nicht ausreichend.
Aber die Anmeldung stand und nun galt es sich darauf vorzubereiten.
Mit einem, meiner Ansicht nach, sehr guten
Einsteigertrainingsplan von Dirk Lahn begann ich 4 Mal wöchentlich die Laufschuhe
zu schnüren und meine Runde zu drehen. Die Trainingsbedingungen waren nicht
toll, denn es handelte sich schließlich um einen Frühjahrsmarathon, somit
musste ein großer Teil des Trainings im Winter erfolgen. Aber das hielt mich
nicht davon ab mein Ziel weiter zu verfolgen.
Die Wochen vergingen im Fluge, die Kondition wuchs
und langsam begann das Ziel in ebendiesem „anzukommen“ realistisch zu werden.
Und das Ziel sollte in der Tat realisiert werden. Nach rund 4:45 Stunden kam
ich überglücklich am Heiligengeistfeld an und war ein echter Marathon-Finisher!
Seit diesem Tag bin ich mir ganz sicher, dass jeder
– und um hier auch korrekt zu bleiben – auch jede in der Lage ist einen
Marathon zu finishen. Die einzigen Vorraussetzungen sind ein gesunder Körper
und etwas Willensstärke! Sicher, keiner sollte vom Sofa aufstehen und eben mal
einen Marathon laufen, aber rund 12 Monate Lauferfahrung, wovon die letzten 4
Monate dann recht gezielt trainiert werden, bieten eine sehr gute Grundlage, um
zu einem erfolgreichen Marathon-Finisher zu werden.
Getestet habe ich das Ganze mit meinem lieben
Schwesterchen, welche weiß Gott keine Läuferin war. Aber sie hat von sich aus
mit dem Joggen angefangen und dann brauchte es nur ein wenig brüderliche
Überredungskunst. Schon hatten wir uns für den Marathon in Frankfurt im Oktober
dieses Jahres angemeldet.
Auch sie trainierte nun nach dem bereits erwähnten
Trainingsplan und Prinzip. Sicher, es war nicht immer einfach. Sie musste sich
zeitweise recht gut selbst in den Hintern treten, aber sie zog es durch! Selbst
der Halbmarathon-Test im Juni, welcher wirklich bei den unwirtlichsten
Bedingungen stattgefunden hat, hat sie nicht von ihrem Ziel abgebracht:
28. Oktober 2012, ca. 16:30 Uhr meine Schwester
passiert die Ziellinie in Frankfurt! Sie ist eine Marathon-Finisherin! An
dieser Stelle möchte ich erwähnen, wie unglaublich stolz ich auf sie bin. Sie
hat sich trotz kleinerer Rückschläge nicht davon abbringen lassen zu starten!
Zwar erklärte sie mir direkt im Anschluss, das nicht
wiederholen zu wollen, aber ich denke Buchholz schuldet uns noch einen
Halbmarathon bei gutem Wetter. Und wenn ich das richtig gehört habe, soll das
2013 ganz bestimmt der Fall sein, nicht wahr Schwesterchen?!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen