Welche Faktoren gilt es
in einem Trainingsplan zu berücksichtigen, damit man auch wirklich SEINEN Plan
finden kann?
Sicher, ein ganz
wichtiger Punkt ist die für das Training zur Verfügung stehende Zeit. Hier ist
es sehr ratsam ehrlich zu sich selbst zu sein. Es geht bei der Erstellung eines
Trainingsplans nicht darum, wie viel Zeit man gern damit verbringen würde,
sondern wie viel Zeit wirklich dafür frei ist!
Ein weiterer wichtiger
Punkt für die Zeitplanung ist natürlich die sportliche Erfahrung. Ich hätte zu
Beginn, also Ende 2008, niemals auch nur 8 Stunden Sport die Woche
verletzungsfrei überstanden! Also gilt es auch hier, ehrlich zu sich selbst zu
sein und zu schauen: was habe ich in den letzten Jahren gemacht? Eine Steigerung
ist sicher möglich, aber diese sollte in einem vernünftigen Rahmen stattfinden.
Manche Autoren raten zu nicht mehr als 20% Sport im Verhältnis zur Zeit, die
nicht für Training aufgewendet wird. Ich denke das ist ein ganz vernünftiger
Richtwert.
Viele werde sich jetzt
Fragen, warum denn die Zeit an erster Stelle erscheint und nicht das Ziel. Ganz
einfach. Einige Ziele scheiden aus, wenn eben nicht genügend Zeit zur Verfügung
steht. So liest man von Sportwissenschaftlern häufig, dass beispielsweise eine
Langdistanz mit unter 12 Stunden Vorbereitung pro Woche doch eine ziemliche
Quälerei wird. Eine Kurzdistanz lässt sich mit 8 Stunden Training die Woche
schon recht ambitioniert angehen. Die Übergänge sind selbstverständlich
fließend und individuell etwas verschieden. Hier spielen auch weitere Faktoren
rein: welcher Sport wurde in der Vergangenheit ausgeübt? Wie reagiert der
Körper als solches auf sportliche Belastungen? Wie alt ist der Sportler?
Nachdem wir also nun
unser Zeitbudget festgelegt und auch ein Ziel definiert haben, kann die
eigentliche Arbeit beginnen. Nun werden rückwärts chronologisch vom
Veranstaltungsdatum ausgehend die vier bereits bekannten Trainingsblöcke
terminiert.
Höchstform (Peak) --> Aufbau (Build) --> Grundlage (Base) --> Vorbereitung (Preparation)
Ein Trainingsblock
umfasst in der Regel vier Wochen und wiederholt sich zwei bis drei Mal. In der
Trainingslehre hat sich folgender Ablauf inzwischen recht häufig bewährt:
Gestartet wird mit drei Blöcken der Vorbereitung (Prep. 1-3). Anschließend
werden 3 Blöcke der Base-Phase absolviert (Base 1-3). Nun gilt es noch 2 Blöcke
der Build-Phase (Build 1+2) gesund zu überstehen, bevor es dann ich den letzten
Block (Peak 1) geht. Zählt man hier die Wochen zusammen, ergeben sich:
Preparation 1-3 --> 12 Wochen
Base 1-3 --> 12 Wochen
Build 1+2 --> 8 Wochen
Peak 1 --> 4 Wochen
In Summe ergeben sich
also Rund 36 Wochen vom Start ins Training bis zum Jahreshöhepunkt.
Genau diesem Muster
folgt auch mein Plan für den OstseeMan. Klar, viele werden jetzt zu
berichten wissen, dass es auch mit weniger Training, kürzerer Vorbereitung oder
eben größeren Steigerungen zu einer neuen Bestzeit gereicht hat. In den letzten
Jahren hat mir dieses Schema, das aktuell in der Trainingslehre in der breiten
Masse geteilt wird, am besten geholfen.
An dieser Stelle gilt
mein herzlichster Dank Arne und seinem Team, welches inzwischen eine Vielzahl
von Plänen nach diesem Muster erstellt hat und hier frei zur Verfügung stellt.
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