Dienstag, 6. August 2013

Teil III - Laufen


Die ersten Meter ging ich sehr verhalten an und fand so schnell meine Pace! Die ersten zwei Kilometer liefen gut. Bei der Verpflegung gab es ein leckeres Gel, Wasser und etwas Iso - gehend - und dann ging es weiter.

Gespickt mit wirklich kleinen fiesen Steigungen ging es zur Verpflegung 3. Wasser und Schwämme, ich gönnte mir das komplette Programm! Und weiter zum Glücksburger Schloß. Erneut etwas Wasser und dann zur Verpflegung 4. Hier standen meine Schwester und ihr Freund. Ich griff alles ab, was es gab. Gel, Iso, Wasser, Salzgebäck… alles ruhig im Gehen. Einen kleinen Hügel rauf um die Wende, wo der örtliche Tennisclub total eskalierte ;-)! Sau geile Stimmung!


Wieder runter, ein kurzer Schnack mit meinen Fans und schon ging es auf die letzten beiden Kilometer der ersten von 5 Laufrunden. Landschaftlich war die Laufstrecke echt super. Immer wieder schön schattige Passagen, super nette Helfer und wirklich sehr viele Zuschauer überall! Am Hafen vorbei, um die Ecke und schon konnte ich die Seebrücke erblicken – das Ende der ersten Runde.

Wieder ein sehr emotionales Gefühl. Wie schon zuvor beim Schwimmen und Radfahren blieb es auch hier nicht aus. Der Kloß war wieder da…

Ich holte mir mein erstes Band ab und ging erneut auf die Runde. Die Beine wurden nun müder und es wurde immer wichtiger, dass ich wusste, wo mein Fanclub stand!

Nach etwas unter zwei Stunden hatte ich dann die zweite Runde hinter mir. Nun begann ein echter Kampf. Die dritte Runde wurde die wohl härteste im ganzen Marathon. Immer wieder begannen im linken Oberschenkel Krämpfe. Ich blieb stehen, dehnte etwas die Beine und weiter ging es. Auch der Kopf machte jetzt nicht mehr so ganz mit.

Mich überkamen zwar keine Fragen, warum tu ich das etc., aber auch der Gedanke ans Aufgeben war nicht mal im Ansatz da. Einfach nur der Wille zu Laufen war weg und der Kopf sagte, er wolle nun gehen! Also ging ich.

Nun schraubte ich die Gelzufuhr etwas hoch und konnte damit weitere Krämpfe vermeiden. Auch die zwei kleinen Gebüschpäuschen pro Runde ließen erahnen, dass der Wasserhaushalt passte. Endlich hatte ich das dritte Bändchen und begab mich auf die 4. Runde.

Jetzt wurde es vom Kopf her einfacher. Immer wieder redete ich mir ein, jetzt nur noch das letzte Bändchen und dann die Abschiedsrunde. So motivierte ich mich die komplette Runde über und konnte etwas weniger Gehpausen verzeichnen.

Es war soweit. Ich hatte das vierte Bändchen und ging auf die Abschiedsrunde! Der absolute Hammer! Ein letztes Mal kam ich an meiner Freundin und meinen Eltern vorbei. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass eine Sub 13h drin ist. Und nun hieß es einfach locker durch joggen und dann passt alles!

Genau so ging es auch. Das motivierte so sehr, dass ich nur noch die Steigungen rauf ging, der Rest wurde locker gelaufen. Schmerzen hatte ich eigentlich nicht wirklich. Klar zog alles in den Beinen, aber ich war so aufgepuscht durch die ganzen Gels, die Emotionen und die Stimmung an der Strecke, dass ich echt kaum welche wahr nahm.

1,5 km vor dem Ziel erblickte ich Dieter. Er ging. Er war am fluchen. Er war fertig. Ich versuchte ihn, so gut es eben ging, zu motivieren und lief mein Tempo weiter. Ein letztes Mal ging es am Hafen vorbei, ein letztes mal um den Bogen und ein letzten Mal kam die Seebrücke ins Blickfeld!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen