Die
ersten Meter ging ich sehr verhalten an und fand so schnell meine Pace! Die
ersten zwei Kilometer liefen gut. Bei der Verpflegung gab es ein leckeres Gel,
Wasser und etwas Iso - gehend - und dann ging es weiter.
Gespickt
mit wirklich kleinen fiesen Steigungen ging es zur Verpflegung 3. Wasser und
Schwämme, ich gönnte mir das komplette Programm! Und weiter zum Glücksburger
Schloß. Erneut etwas Wasser und dann zur Verpflegung 4. Hier standen meine
Schwester und ihr Freund. Ich griff alles ab, was es gab. Gel, Iso, Wasser,
Salzgebäck… alles ruhig im Gehen. Einen kleinen Hügel rauf um die Wende, wo der
örtliche Tennisclub total eskalierte ;-)! Sau geile Stimmung!
Wieder
runter, ein kurzer Schnack mit meinen Fans und schon ging es auf die letzten
beiden Kilometer der ersten von 5 Laufrunden. Landschaftlich war die
Laufstrecke echt super. Immer wieder schön schattige Passagen, super nette
Helfer und wirklich sehr viele Zuschauer überall! Am Hafen vorbei, um die Ecke
und schon konnte ich die Seebrücke erblicken – das Ende der ersten Runde.
Wieder
ein sehr emotionales Gefühl. Wie schon zuvor beim Schwimmen und Radfahren blieb
es auch hier nicht aus. Der Kloß war wieder da…
Ich
holte mir mein erstes Band ab und ging erneut auf die Runde. Die Beine wurden
nun müder und es wurde immer wichtiger, dass ich wusste, wo mein Fanclub stand!
Nach
etwas unter zwei Stunden hatte ich dann die zweite Runde hinter mir. Nun begann
ein echter Kampf. Die dritte Runde wurde die wohl härteste im ganzen Marathon.
Immer wieder begannen im linken Oberschenkel Krämpfe. Ich blieb stehen, dehnte
etwas die Beine und weiter ging es. Auch der Kopf machte jetzt nicht mehr so
ganz mit.
Mich
überkamen zwar keine Fragen, warum tu ich das etc., aber auch der Gedanke ans
Aufgeben war nicht mal im Ansatz da. Einfach nur der Wille zu Laufen war weg
und der Kopf sagte, er wolle nun gehen! Also ging ich.
Nun
schraubte ich die Gelzufuhr etwas hoch und konnte damit weitere Krämpfe vermeiden.
Auch die zwei kleinen Gebüschpäuschen pro Runde ließen erahnen, dass der
Wasserhaushalt passte. Endlich hatte ich das dritte Bändchen und begab mich auf
die 4. Runde.
Jetzt
wurde es vom Kopf her einfacher. Immer wieder redete ich mir ein, jetzt nur
noch das letzte Bändchen und dann die Abschiedsrunde. So motivierte ich mich
die komplette Runde über und konnte etwas weniger Gehpausen verzeichnen.
Es
war soweit. Ich hatte das vierte Bändchen und ging auf die Abschiedsrunde! Der
absolute Hammer! Ein letztes Mal kam ich an meiner Freundin und meinen Eltern
vorbei. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass eine Sub 13h drin ist. Und nun hieß
es einfach locker durch joggen und dann passt alles!
Genau
so ging es auch. Das motivierte so sehr, dass ich nur noch die Steigungen rauf
ging, der Rest wurde locker gelaufen. Schmerzen hatte ich eigentlich nicht
wirklich. Klar zog alles in den Beinen, aber ich war so aufgepuscht durch die
ganzen Gels, die Emotionen und die Stimmung an der Strecke, dass ich echt kaum
welche wahr nahm.
1,5 km vor dem Ziel erblickte ich
Dieter. Er ging. Er war am fluchen. Er war fertig. Ich versuchte ihn, so gut es
eben ging, zu motivieren und lief mein Tempo weiter. Ein letztes Mal ging es am
Hafen vorbei, ein letztes mal um den Bogen und ein letzten Mal kam die Seebrücke
ins Blickfeld!
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