Kurz
hinter dem Wechselbalken ging es dann los! 6 Runden zu je 30
km standen auf dem Programm. Betont verhalten ging ich es
an. Immer wieder rauschten die ersten kleinen Grüppchen an mir vorbei. Immer
wieder war ich verleitet, das Tempo etwas anzuziehen. Aber ich konnte mich dann
doch bremsen. Nach der halben Runde ging es eine kleine verwinkelte „Abfahrt“
runter.
Als
kleiner Angsthase hing ich hier immer wieder an der Bremse. Aber es war mir
einfach sicherer! Die erste Verpflegung erreichte ich bei km 17. Einmal Wasser
und einen Riegel griff ich ab. Weiter ging es. Nun kam das lange Stück nach Holnis
raus. Die lange Gerade verleitete echt richtig zum Heizen, aber auch hier
konnte ich widerstehen.
Am
Wendepunkt angekommen, nun ging es direkt wieder rein nach Glücksburg. Ein
Streckenabschnitt, den man durchaus mit „rolling hills“ bezeichnen könnte. Hier
spiele mir meine Figur ganz gut in die Karten. Immer wieder kurze Passagen
bergab, bevor es dann eine Gegensteigung rauf ging. Genau mein Terrain! Bergab
konnte ich gut Fahrt aufnehmen und bin dann sehr gut über diese Hügelchen rüber
gekommen.
In
Glücksburg angekommen, wurde der Kurs technisch etwas anspruchsvoller. Immer
wieder 90° - 170° Kehren, kleine Rampen und letzten Endes dann den Hügel vor
der WZ hoch. Hier war richtig Party! Einfach ein geiles Gefühl. Schnell eine
Flasche Iso abgreifen und weiter. Runde 2 stand an.
Ich
behielt die Ruhe und versuchte, einfach das Tempo weiter zu fahren. 58 Min war
völlig im Rahmen, also nichts ändern, einfach weiter. Nun wurde es auch voller
an der Strecke und in vielen der kleinen Dörfchen war das die Attraktion des
Tages. Man traf sich in der Kurve an der Strecke und feuerte die Teilnehmer an!
Super!
Immer
wieder begann ich im Kopf zu verarbeiten, wo ich hier bin und was ich hier tue!
Es war der blanke Wahnsinn. Seit gut drei Jahren träumte ich immer wieder davon
und nun war es soweit. Immer wieder bekam ich einen fetten Kloß im Hals und die
Tränen schossen mir kurzzeitig in die Augen!
Der
Wind frischte auf und machte die Radstrecke noch etwas schneller. Auf dem Weg
raus nach Holnis ging es nun mit 55 Sachen weiter. Einmal um die Wende und dann
klein machen und gegen den Wind nach Glücksburg zurück. Hier schützten die
Bäume vor dem Wind und ließen einen gut über die Hügelchen kommen!
Es
verging Runde um Runde. Ich konnte das Tempo halten und merkte, dass auch die
Verpflegung mit einem Riegel, einem Gel und einer Flasche Iso pro Runde sehr
gut auf ging. In der Runde 4 gönnte ich mir dann einen kleinen Stopp, denn
trotz der Wärme hatte ich scheinbar genug getrunken.
Die
letzte Runde ließ ich dann extra locker angehen. Immer wieder nahm ich das
kleine Kettenblatt mit einer hohen Trittfrequenz, um die Beine zu lockern. Dann
war es soweit. Frei von Unfällen (wovon ich zwei gesehen habe, wovon einer
leider ganz übel aussah) und Defekten, erreichte ich in einer sehr guten
Verfassung die Wechselzone.
Auch
hier standen Helfer und nahmen einem direkt das Rad ab. Echt super. Dann ließ
ich es ruhig angehen, griff meinen Beutel, erblickte meine Freundin und holte
mir noch schnell einen Kuss ab.
Im
Wechselzelt neben mir kam Dieter! Dieter und ich hatten uns zuvor auf der
Radstrecke schon 2-3 mal Überholt. Nun kamen wir kurz ins Gespräch und waren
uns einig, dass es nun nicht leichter wird.
Schuhe
zu, Beutel wech und los ging es….
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