Sonntag, 21. Juli 2013

Radmarathon Hamburg - Berlin, Okt. 2012


Wieder einmal eine kurze Nacht, schnell das Rad aufs Auto und ab nach Altengamme. Startnummer geholt, letzter Kleidungscheck und ab ins Fährhaus zum Frühstück. Jetzt galt es Futtern und erstmal schauen, wo meine Team-Kollegen sind. Das ging glücklicherweise sehr gut, denn als ich beim Kaffeeinschenken war, wurde ich bereits vom ersten Forumskollegen erkannt, der bereits mit dem zweiten zusammen hockte!

Kurzer Schnack, eine Runde auf die Örtlichkeiten und raus Richtung Start. Dort kam auch Michael dazu und so rollten wir nach vorn. Puhh, an allen vorbei, denn wir waren bereits recht spät für unser Startzeit dran. Also direkt los...





Kein Regen, Wind vorerst von schräg hinten und leicht nasse Straßen, so ging es an der Elbe entlang. Vor lauter Aufregung und Nervosität muss ich gestehen das Foto am Ortsausgang von HH vergessen zu haben! Ziemlich schnell merkte ich, dass diese Tour anders wird, als meine 9 Radmarathons zuvor! Bereits auf den ersten
50 km merkte ich, dass das Tempo echt schlaucht und für meine Verhältnisse recht hoch war. Kaum einen Tritt konnte ich auslassen, ohne direkt ins Hintertreffen zu geraten. Egal, kurbeln und weiter...

Die Straßen wurden kleiner und auch deutlich dreckiger... und so ereilte uns bereits bei KM 80 ca. der Pannenteufel. Mein Hinterreifen war Platt. Schnell zerstörte der Kollege „Eins“ meinen einen Reifenheber, dann den neuen Schlauch rein und dank der Gaspumpe (oder wie man das auch nennt) schnell wieder Luft in den Reifen. Abfahrt... Nein, doch nicht. Völlig von den reifenwechselnden fasziniert haben Michael und Tom verpasst, dass auch das Hinterrad von Tom inzwischen platt war.... also das gleiche Spiel noch einmal, allerdings ohne weitere Verluste von Reifenhebern...

KM 90 war dann die Kontrolle. Ich musste nochmal meinen Reifen checken, denn nun hatte ich eine Unwucht im Hinterrad. Lies sich aber gut beheben. Tom tat es ebenso. Noch nen bissel Futtern und weiter. Ach, an dieser Stelle sei erwähnt, dass ich bei St. Pauli pumpem war....

Weiter ging die Fahrt mit gutem Tempo was mir zunehmend Probleme bereitete. Führungsarbeit war nicht mehr drin und Anschlußhalten wurde zunehmend schwerer... die Brötchen der letzten Verpflegung lagen mir schwer im Magen und ich konnte weder Trinken noch weiter essen! Das rächte sich ziemlich blad! Bei KM 160... Platt, Steckerraus, kurz vor tot, Ende. Es ging nichts mehr. Ich musste endgültig das Tempo rausnehmen, wenn ein gemeinsames Ankommen in Berlin stattfinden sollte! Nach diesem körperlichen Tief lies natürlich das seelische nicht lange auf sich warten... völlig demotiviert, kurz vor ging es Pedalumdrehung für Pedalumdrehung weiter. Ich konnte die Jungs überreden bei KM 180 ca. einen Stopp bei der Tanke einzulegen...blöd dass auch diesen kleinen Dörfern im östlichen Nirgendwo leider so etwas nicht vorhanden ist. So quälte ich mich weiter bis km 200!

Endlich, ein Laden mit Apfelsaft, Cola, Bananen etc. und vor allem runter vom Rad! Pause, langsam ging wieder was rein...und so ging es dann auf die letzten rund
80 km. Das seelische Tief wich, das körperliche ebenso und das Tempo konnte auch wieder einen Tick gehoben werden.

Rund
30 km vor dem Ziel konnte ich dann noch mal zwei Minuten durch eine kleine Gebüschpause vom Rad bevor es dann in den Berlin Verkehrskrieg ging!

Nach etwas über 10h (netto hab ich eine 8:50 h auf dem Garmin) erreichten wir das Ziel!

Zusammenfassend betrachtet konnte ich diese beiden neuen persönlichen Rekorde, sowohl über die Streckenlänge, als auch über den Schnitt nur dank meines Teams erreichen! Danke Männer! An dieser Stelle möchte ich mich auch noch mal für eure Rücksichtnahme auf mich bedanken und natürlich auch entschuldigen, dass ich so dermaßen unvorbereitet (4 Wochen kein Radfahren zuvor) gestartet bin.

Auch in diesem Jahr werde ich wieder die Radsaison mit einer Tour nach Berlin ausklingen lassen. Ich hoffe es wird diesmal „angenehmer“!

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