Da
berichte ich gestern von meinem Ernährungstest für meinen Hauptwettkampf und im
Anschluss wird mir bewusst, den Grund für dieses Vorgehen eigentlich gar nicht
weiter erklärt zu haben. Dafür bitte ich in aller Form um Endschuldigung und
nutze sogleich die Gelegenheit, dieses zu tun.
Ihr
kennt es vielleicht aus eigener Erfahrung. Nach der Arbeit werden noch schnell
die Laufschuhe geschnürt und es soll eine kurze Runde um den Block gehen. Auf
halben Weg merkt ihr dann, dass irgendwie keine Energie mehr da ist. Man fühlt
sich schwach, die Beine werden schwer, nicht selten droht ein Krampf im
Hintergrund. Woher kommt das?
Meist
ist das ein Zeichen von leeren Energiespeichern. Das Mittagessen war vielleicht
diesen Tag sehr wenig oder ist sehr lange her. An dieser Stelle wird gern der
Vergleich zum Motor eines Autos hergestellt. Dieser funktioniert auch nur dann,
wenn ausreichend Treibstoff zur Verfügung steht. Ebenso ist es mit unserem
Körper. Nutzt ein Motor Diesel, Benzin oder auch Gas, brauchen wir in erster
Linie Kohlenhydrate (KH). Gehen diese zur neige, werden wir früher oder später
am Straßenrand enden und auf den Besenwagen warten müssen.
Wie
vermeidet man das? Ganz einfach, tanken! Und das am besten die komplette Zeit
des Wettkampfes über! Dies fängt an bei Wettkämpfen, die deutlich über eine
Stunde hinaus gehen. Die erste Stunde, vielleicht auch die ersten 90 Minuten
sind meist aus den Körpereigenen Speichern zu machen. Alles was darüber hinaus
geht verursacht solch ein Energiedefizit, dass ein Leistungseinbruch nicht mehr
zu vermeiden ist. Da allerdings viele Nährstoffe eine gewisse Zeit im Körper
brauchen, bis sie zur Verfügung stehen, reicht es eben nicht aus, nach einer
Stunde zu beginnen, Energie zuzuführen.
Diese
ganze Thematik der richtigen Energiemischung zu welcher Zeit füllt Unmengen an
Büchern und stellt eine Wissenschaft für sich dar. Dieses Maß an Informationen
würde den gewünschten Rahmen an dieser Stelle sprengen. Daher versuche ich es
so einfach und nachvollziehbar wie möglich zu halten.
An
verschiedenen Stellen liest man in den Ratgebern, dass primär KHs unsere
Energie liefern. Neben den KHs wird zusätzlich immer etwas Fett mit zur
Energiegewinnung herangezogen. Dies erfolgt aber nur, wenn der Körper genügend
Zeit und ausreichend KHs hat, die Fette in Energie umzuwandeln. Daher kommt
auch ein bekannter Spruch, der besagt, dass Fett im Feuer der KHs verbrennt!
Bei
einer Langdistanz ist es also extrem wichtig, das hier besagte Feuer am brennen
zu halten, so dass der Körper neben den KHs, welche sehr begrenzt sind, auch
Fett zur Energiebereitstellung nutzt. Da hierfür aber auch KHs von Nöten sind,
sollten diese während des Wettkampfes zugeführt werden.
Hierfür
stehen verschiedene Mittelchen zur Verfügung. Zum einen lassen sich KHs gut in
flüssiger Form durch die sogenannten Iso-Drinks auf nehmen. Meist sind es hier
35 – 40 g reine KHs auf 500 ml
Flüssigkeit. Daneben gibt es die Sportgels. Diese 40
g Beutelchen haben ca. 25
g reine KHs. Wer lieber etwas zu kauen hat, der kann auf
die Energieriegel (55 g) zurückgreifen. Diese
liefern ca. 40 g KHs. Als grobe
Orientierung geht man davon aus, dass pro Kilogramm Körpergewicht, 1 g KH in jeder
Wettkampfstunde benötigt wird. Ein 75 kg schwerer Athlet, der den
OstseeMan in 12,5 h beenden möchte, sollte also rund 937,5
g KH während dieser Zeit zu sich nehmen.
Das
ist soweit eigentlich ganz einfach. Wo besteht jetzt eigentlich das Problem.
Nun ja, nicht alle kommen damit klar, solch eine Konzentration vom KHs im
Magen-Darmbereich zu haben. Das kann dazu führen, dass der Körper Wasser im
Magen-Darm bereich anreichert. Daraus ergeben sich zwei Probleme. Erstens fehlt
dem Körper die Flüssigkeit beispielsweise für die Schweißproduktion und
zweitens kann es zu Verdauungsproblemen insbesondere Durchfall kommen. Ich
brauch wohl nicht weiter darauf einzugehen, wie romantisch ein Dixi Häuschen
sein kann, wenn man doch eigentlich einen Marathon laufen wollte!
Es
ist also wichtig zu schauen, was man verträgt, und was nicht! Allerdings sollte
man dies auch unbedingt unter Belastung, sprich im Training testen. Denn auch
das ist zum teil sehr verschieden. Was der Körper ohne Probleme verträgt wenn
man auf dem Sofa sitzt, muss nicht dem entsprechen, was der Körper verträgt,
wenn er unter Volllast Energie produzieren muss.
Bisher
habe ich mich bei den Wettkämpfen immer komplett selbst versorgt. Sprich ich
hatte meine Flaschen am Rad und die Gels im Trikot. Zusätzlich habe ich nur
Wasser und mal eine Banane von den Versorgungsstationen genommen – gegen Ende
des Laufens auch gern mal eine Cola. Für das oben dargestellte Beispiel würde
das aber bedeuten, dass allein für die Radstrecke (wenn diese im 30er Schnitt
über 6 h gefahren wird) 6 Flaschen (zu je 500 ml) und 6 Riegel mitgeführt
werden müssten. 5 weitere Flaschen und Riegel dann für den anschließenden
Marathon. Das ist wohl etwas viel um es mit sich rumzuschleppen. Dazu kommt,
dass ich wohl auch etwas mehr Energie benötigen dürfte, denn 75
kg wog ich zuletzt mit 12
in der Schule (oder so…) :-D!
Ich
werde also, wie ja schon angekündigt, schauen müssen, dass ich die Riegel, Gels
und Getränke von Multipower, welche beim OstseeMan gereicht werden, vertrage.
Das gilt es nun zu testen. Die Gels schmecken und sind verträglich. Nun werde
ich mich an das Getränkepulver wagen und dann die Riegel testen. Wobei letztere
sich noch ganz gut durch andere Sachen ersetzten ließen, aber das Isogetränk
wäre schon sehr von Vorteil, wenn dieses verträglich wäre!
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