Gut
erholt dank der letzten Woche ging es dann heute wieder richtig los. Die wohl
wichtigste Einheit in dieser Woche stand an. Also wurde schnell etwas mehr
gefrühstückt und dann alles vorbereitet, dass ein schneller Wechsel später gut
möglich sein wird.
Mit
dem Rad ging es bei super Wetter zur Uni nach Lüneburg. Hier musste ich eine
Unterschrift leisten bevor es dann direkt wieder zurück ging. Der Hinweg lief
echt super, es war auch noch nicht ganz so heiß. Immer wieder musste ich mich
etwas bremsen, denn dank der leichten Brise, die zusätzlich auch noch von
hinten schob, erspähte ich immer wieder die 4 vorn auf dem Tacho!
Sonst
verlief alles ohne besondere Vorkommnisse. Kein Plattfuss, kein anderer Defekt
nur eben das übliche Pöbeln der Autofahrer. Aber das kennt man ja nicht anders.
Spannend bei der ganzen Sache ist oft nur, dass es ein ganz bestimmter Typ
Autofahrer ist, der immer am meisten am Pöbeln ist. Wer es braucht…
Besonders
nett war heute eigentlich das Gepöbel einer Frau. Sie saß in Ihrem Kleinstwagen
aus dem fernen Osten, die Fenster offen, auf der Rückbank ein etwas merkwürdig
aussehendes Kind. Sie selbst sah noch merkwürdiger aus. Die Frisur erinnerte
Stark an einen Wischmob, die Farben der Haare irgendwas zwischen Karotte und
Feuerwehr, gemischt mit Wasserstoffblond und das Gesicht mit einigen
Metallutensilien verziert. Vom Alter her schätze ich sie wohl um die 30 –
optisch eher 40 und in Immobilienmakler-Sprache eindeutig
„renovierungsbedürftig“! Nicht das das schon schlimm genug war, nein sie zog
noch genüsslich an der Kippe im Mundwinkel und gruntze mir irgendwas wie „Alda
– Radweg!“ oder so ähnlich rüber – wild rumfuchtelnd selbstverständlich.
Ich
erwiderte freundlich den Gruß und konnte nicht anders, als innerlich direkt
eine Prognose zu wagen, wo sie her kam. Nachdem sie dann Ihr Gefährt endlich an
mir vorbei gesteuert hatte, wagte ich einen Blick auf das Kennzeichen. Ich
hatte also recht. Es war kein Kennzeichen aus der unmittelbaren Umgebung – nein
sie kam vom anderen Elbufer!
Aber
es geht auch anders. Keine fünf Minuten später verzögerte ein recht großes Auto
aus unserem Ländle beim Überholen neben mir das Tempo und ließ das Fenster
runter. Innerlich war ich bereits auf Krieg eingestellt und war schon am überlegen
ob ich die Radflasche auf die Sitze gieße, den Ellenbogen ausfahre um den
Spiegel zu bekommen oder einfach nur rumschreie!
Da
schaut mich eine etwas ältere Frau an, hebt den Daumen und erklärt mir, wie
toll sie doch mein Trikot (HSV) fände und sie wünsche mir noch viel Spaß und
ich solle doch mal schauen, dass mehr Leute in solchen Trikots hier unterwegs
sind. Völlig verblüfft dankte ich! Ich brauchte echt erst einige Minuten um das
zu verarbeiten. Es geht also auch anders!
So,
nun gut. Wieder zu Hause angekommen ging es dann in die Laufschuhe und auf die
90 Minuten Runde. Aber schnell merkte ich, dass die 28 – 29
°C nicht ganz so gut für mich waren. Ich hatte zwar schön
viel getrunken, es hat scheinbar dennoch nicht gereicht. Nach gut einer Stunde
nutzte ich die Chance den Lauf abzubrechen. Innerlich kochte inzwischen alles.
Da half auch eine Temporeduzierung oder ein Schluck aus den kleinen Fläschen
nicht mehr! Klar, nicht gerade toll, so kurz vor dem Wettkampf des Jahres so
eine Keysession abbrechen zu müssen, aber wem hätte es genützt wenn ich mich
noch weitere 30 Minuten durch die Hitze gequält hätte! Ich denke niemandem!
Also muss ich eben das Beste draus machen.
Den
Fehler muss ich ganz klar in meinem Verpflegungskonzept suchen. Hier habe ich
einfach nicht genug Flüssigkeit vorgesehen und ein Riegel oder eine Banane mehr
hätten es auch sein dürfen. So fühlt sich also eine Dehydration an. Wieder was
kennen gelernt!
Nun
genieße ich noch die Abendsonne auf dem Balkon bevor es dann morgen früh zum
Schwimmen geht!
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