Oktober 2012, mein Schwesterherz und ich hatten den
Höhepunkt des vergangenen Jahres erreicht - der BMW Frankfurt Marathon! Für Sie
war es der erste Marathon, Ziel also ankommen! Mein Ziel war eine neue
persönliche Bestzeit!
Wir verbanden den Trip nach Frankfurt mit einem
Kurzurlaub in Miltenberg und reisten dann am Samstag mit dem Zug nach
Frankfurt, die Startunterlagen abholen.
In Frankfurt angekommen musste ich feststellen,
dass ich keine Ahnung hatte, was für ein Wind zwischen hohen Häusern entstehen
kann. Durch die gefühlten 0°C in Kombination mit Schneeregen und diesem Wind
verging einem komplett die Lust auch nur daran zu denken einen Marathon hier zu
laufen.
Schnell zur Festhalle, Startunterlagen holen, ein
Paar Bilder von den letzten Metern des Folgetages machen und etwas über die
Messe schlendern.
Anschließend sind wir dann direkt retour Richtung
Bahnhof, denn das Wetter hat leider echt nicht gerade Frankfurt von seiner
schönen Seite gezeigt.
Wieder im Zug wurden dann die Starterbeutel mal
genauer unter die Lupe genommen...
Das stellte mich echt vor ein Rätsel und gelöst hab
ich es immer noch nicht. Was mache ich mit 4 hartgekochten Eiern vor dem WK?
Das hatte ich echt noch in keinem Startbeutel...
Wieder im Hotel angekommen gab es eine heiße Dusche
und ein leckeres Abendessen beim Italiener um die Ecke. Erstaunlicherweise
konnte ich recht gut schlafen und dank der Zeitumstellung war es auch morgens
dann hell beim Aufstehen.
WK Klamotten an, Frühstück (Altbewährtes, keine
Experimente) und wieder los nach Aschaffenburg und weiter mit dem Zug nach
Frankfurt.
Der Startbereich war echt sehr voll, die
Startblöcke im Vergleich zum HH-Marathon 2010 schlecht erkennbar und auch
mangelhaft "gesichert". Ich brachte meine Schwester in ihren Block,
redete ihr gut zu und verabschiedete mich nach vorn, da ich in den
Möverpickblock sollte.
Dieser platze aus allen Nähten. Zwischen den
Läufern standen Begleiter und nahmen den Platz weg. Wir Läufer standen außen
vor den Absperrungen kamen nicht rein... Chaos...
Die erste Welle war bereits unterwegs. Startschuß
für die zweite Welle (uns)....
Langsam ging es vorwärts und wir konnten in den
Block nachrücken. Die dort befindlichen Betreuer versuchten nun wieder raus zu
kommen... toll...nach einigen Metern wurde der Platz dann etwas mehr
So verpasste ich es auch mit dem Ballonläufer für
3:59 über die Startlinie zu gehen und hatte nur den 4:30h Ballon in meiner
Nähe. Egal, hab ja meine Pace, wozu brauch ich die Jungs...
Die ersten 3 km war nicht an ein gleichmäßiges Tempo zu denken.
Ich hing voll im Verkehr fest. Bei manchen Kurven war dann wieder gehen
angesagt...boah ich war so sauer... dann das nächste Highlight.... dieses
bekloppte Graminteil ließ sich von diesen hohen Häusern scheinbar immer wieder
verwirren... Pace laut Anzeige 7:20... dann 3:30... meine Laune sank immer
weiter. Ich konnte also mein Tempo nur anhand der KM Schilder checken...und ich
stellte schnell fest, ständig Sekunde um Sekunde einzubüßen....
Hier, bei KM 15 ca. wurde es endlich etwas leerer
aber es kamen auch immer mehr Leute von vor wie Verkehrteiler durchs Feld gerauscht...
Ich verstehe nicht, was so unglaublich schwer daran ist, seine Leistung
einzuschätzen... Gut, ich hab mich auch vertan, aber nicht so. Ich glaube die
(vornehmlich alte Männer) melden sich immer noch mit einer Zielzeit von 2:30 h
an, weil sie die mit 25 Jahren mal geschafft haben und sind heute nach guten 5 h
wieder im Ziel. Ich begreif es nicht.
Ich fand jedenfalls dann doch noch mein Tempo. Das
Wetter war übrigens echt super. Blauer Himmel, Sonne nur einen kleinen Tick
wärmer hätte es ruhig sein können, aber das ließ sich mit Handschuhen gut
aushalten.
Bis KM 33 ca. ging es recht gut vorwärts. Ich
merkte zwar, wie mir Minute um Minute abhanden kam, aber ich fühlte mich gut
und nahm es hin.
Das KM 33 Schild in Sichtweite krampfte dann die
rechte Oberschenkelrückseite wie verrückt. Um ein Haar hätte ich direkt auf der
Nase gelegen, aber ich bekam einen Zaun zugreifen und konnte mich zumindest aufrecht
halten. Dieser Krampf dauerte gefühlte 24 Minuten... ganz langsames Gehen, so
versuchte ich es... dann einen Schritte schneller, lockeres Joggen und Zack
Ende.... die Verpflegungsstelle kam näher... Gel, Tee, Banane und Wasser,
langsames joggen ging kurzzeitig...
So ging es dann bis km 38 ca. Immer wieder musste
ich gehen und sackte im Oberschenkel unter Krämpfen ein. Auch das Notfall Gel
brachte nicht mehr viel. Schließlich konnte ich dann wenigstens die letzten 3 km nochmal "Durchlaufen"...
Sichtlich angegriffen erreichte ich dann doch noch
das Ziel. 4:24 Netto...Was soll ich sagen.
Mein Ziel war ein anderes, aber die Vorbereitung
war eben auch nicht ganz so optimal verlaufen. Immer wieder drückte ich mich
vor den langen Läufen und das fehlte mir dann. Dazu kam eine lange Saison 2012,
von welcher ich schon sehr müde war und auch die Motivation leider nicht mehr
so sehr groß war! Unter dem Strich sind gute 20 Minuten Verbesserung auf 42 km gar nicht übel!
So bleibt das Ziel „Sub 4 h“ eben auf der
To-do-Liste…
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