Sonntag, 11. August 2013

Rückblick


Eine Woche ist es nun her, dass ich die Ziellinie vom OstseeMan in Glückburg erreicht habe. Die Vorbereitungen für diesen Tag begannen im November des letzten Jahres nach den Trainingsplänen von Arne und Ute. Mein Ziel war klar – ankommen.

Ich entschied mich für einen 18 h Trainingsplan, immer mit der Maßgabe, im Fall der Fälle die eine oder andere Einheit streichen zu können und dennoch nicht das Ziel aus den Augen zu verlieren. Das war ein riskantes Unterfangen, denn jede Einheit, die man nicht absolviert hat, hinterlässt kleine Spuren im Selbstbewusstsein und bietet Zweifeln so guten Nährboden.

Das war eine wirkliche große Herausforderung, hier die Ruhe zu bewahren und nicht auf Biegen und Brechen noch irgendwo eine Einheit nachholen zu wollen. Eine weitere Herausforderung waren die kleinen Erkältungen im Winter. Aber es sollte sich auszahlen, inzwischen eine gewisse Erfahrung zu haben und die Zeichen des Körpers etwas besser erkennen zu können. So konnte ich es wirklich umgehen, mehrere Wochen Trainingsausfall erleiden zu müssen durch Krankheit oder Überlastungsverletzungen.

Kurz gesagt verlief die komplette Vorbereitung nahe zu perfekt und eben genauso verlief dann auch der OstseeMan selbst. Kleine Rückschläge im Training haben also doch nur für eine neue Fokussierung gesorgt.

Angst hatte ich besonders vor dem Montag (5.8.) danach. Hier gab es unterschiedlichste Schilderungen bereits erfahrener Langdistanzler und diese waren nicht alle sehr schön. Zum Glück blieb das doch aus. Klar, ich hatte Muskelkater und das nicht nur in einzelnen Muskelgruppen. Aber eben auch „nur“ Muskelkater. Das Aufstehen nach längerem Sitzen fiel mir etwas schwer, das Treppensteigen lief nicht ganz rund und die ersten 20 – 30 m humpelte ich immer. Bereits Dienstag ließ das gegen Abend komplett nach und seit Mittwoch bin ich wieder auf der Höhe. Einzig was derzeit noch etwas ausgeprägter ist, ist die Müdigkeit. Der Körper ist eben wirklich leer und Müde und verlangt nach Ruhe. Und diese bekommt er nun!


The way to become an OstseeMan, so lautet der Titel dieses Blogs. Der Weg ist nun beendet! Ich bin ein OstseeMan! Ich hoffe, meinen Weg entsprechend des Titels anschaulich dargestellt zu haben und dem einen oder anderen vielleicht etwas motiviert zu haben, selber mal wieder die Laufschuhe zu schnüren oder sich aufs Rad zu schwingen.

Wie wird es nun weiter gehen? Das ist eine gute Frage, welche ich nicht abschließend beantworten möchte. Drei Dinge sind jedoch schon jetzt klar. Erstens wird diese Saison mit dem Radmarathon HH-B am 12.10. beendet. Sprich, ich werde mich wohl in nicht allzu ferner Zukunft wieder aufs Rad schwingen und meine Runden drehen.

Zum zweiten ist klar, dass es im kommenden Jahr keine weitere Langdistanz geben wird. Es stehen doch einige Veränderungen an. Diese werden viel Zeit in Anspruch nehmen, so dass ich nicht sicher sagen kann, die Zeit für eine Vorbereitung zu haben. Und diese würde ich genau so wieder machen, wie in dieser Saison.

Das bringt dann auch den dritten Punkt mit sich. Werde ich zeitlich eine solide Vorbereitung erneut in mein Leben einbauen können, werde ich ganz sicher auch wieder bei einer Langdistanz an den Start gehen. Ob es erneut ein Start in Glücksburg sein wird oder es mich vielleicht doch nach Roth ziehen wird, sei dahin gestellt. Auch könnte ich mir einen Start bei einem der zahlreichen Ironman-Events in Europa (Frankfurt, Klagenfurt, Zürich, Kalmar, Kopenhagen etc…) vorstellen.

Zu guter letzt möchte ich an dieser Stelle noch die Gelegenheit nutzen Danke zu sagen. Ja, einfach Danke! Zum einen natürlich für die Unterstützung, die ich durch Euch hier erfahren habe. Ihr habt mich unglaublich motiviert!

Weiterhin gilt mein Dank der Triathlonabteilung vom HSV! Die Mädels und Jungs haben auch immer wieder mit sehr viel Unterstützung und Motivation dafür gesorgt, dass ich den Weg zum OstseeMan so meistern konnte. Ganz besonders möchte ich hier Kerstin, Jens, Jan und Andy hervorheben! Danke!

Auch danken möchte ich meinem Sponsor! Ja, genau Sponsor! Dem einen oder anderen sind die Aufdrucke, welche bei OstseeMan erstmals auftauchten vielleicht aufgefallen. Ja, ohne diesen wäre es sicher nicht gegangen. Immer wieder konnte ich meine Arbeitszeit flexibel gestalten – zum Beispiel morgens später kommen, damit ich zuvor Schwimmen konnte, oder mittwochs früher gehen, damit ich noch 100 km mit dem Rad fahren konnte. Ohne dies wäre es sehr schwer geworden, so viel Sport in seinem Alltag unter zubringen.

Aber mein größter Dank gilt meiner Familie. Die Unterstützung war einmalig. Immer wieder durfte ich meine täglichen Probleme mit Ihnen teilen, immer wieder nahmen sie es hin, dass ich nicht da war, keine Zeit hatte oder doch früher los musste, weil ich noch was erledigen musste, oder noch beim Training war. Ohne dieses Verständnis, wäre es niemals gegangen.

Fast jedes Wochenende nahm meine Freundin in Kauf, dass ich stundenlang auf den Straßen mit dem Renner unterwegs war. Sie begleitete mich mit dem Rad auf den langen Läufen, um wenigstens etwas Zeit mit mir zu verbringen. Und der Dank dafür, ein weiterer Sonntag an dem der Wecker um 04:30 Uhr klingelt und wir zu einem Vorbereitungswettkampf fuhren! Danke Hase!

Auch meine Eltern bissen in den saueren Apfel und quälten sich am Bettenwechsel-Samstag durch gute 15 km Stau am Nord-Ostseekanal, nur um zu sehen, wie ich mich in Glücksburg über 12 Stunden lang sportlich betätigte! Immer wieder kam positiver Zuspruch, sowohl im Wettkampf als auch in der Vorbereitung. Und immer wieder zeigten Sie mir, dass sie an mich glaubten! Danke!

Vielen Dank für alles!

Liebe Grüße
Stefan, OstseeMan 2013 :-)

1 Kommentar:

  1. Hallo Du OsteseeMan,

    gratuliert habe ich ja schon, aber ich kann bestätigen wie wichtig die Unterstützung der Familie ist wenn man sich auf eine Langdistanz vorbereitet.
    Ich werde Deinen Weg auf jeden Fall weiter verfolgen und bin gespannt was von Dir noch zu lesen ist.

    Viele Grüße vom immer noch afterracemüden

    Andy

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